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Archiv-Artikel

Revolution, Kunst & Exzess

Bis zum Sonntag widmet sich auf Kampnagel ein Themenschwerpunkt mit Lesung, Theater, Konzert und Symposium den politischen Wendejahren 1968 / 69

Zum Auftakt des Themenschwerpunktes „68 / 69“, der sich auf Kampnagel bis zum Sonntag mit einer Reihe von Veranstaltungen den politischen Wendejahren am Ende der 60er widmet, stehen zwei echte Ikonen der Hippie-Ära, die Zwillingsschwestern Gisela Getty und Jutta Winkelmann, auf der Bühne. Diesmal erzählen sie nicht ihre vor kurzem in Buchform veröffentlichte wilde Lebensgeschichte vom gemeinsamen Ausbruch aus der Kasseler Spießerhölle Ende der 60er über das Kunststudium und die Experimente mit Drogen bis zum Münchener Penthouse („Die Zwillinge oder Vom Versuch Geist und Geld zu küssen“), sondern spielen im Stück „Alles wird anders“ des Regisseurs Torsten Trimpop, das mit Erzählungen, Filmmaterial und vier deutschen und tschechischen 68ern deren sehr unterschiedlich verlaufenden Biographien gegenüberstellt.

Mit unterschiedlichen Biographien seit ’68 beschäftigt sich morgen und übermorgen auch das Gastspiel „Exit 89“ des Archa Theater Prag. Auf dem Symposium „Performing 68 / 69“ am Samstag und Sonntag diskutieren schließlich unter anderem Ted Gaier und Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius von den Elektro-Avantgardisten „Cluster“ mit tschechischen KünstlerInnen über die Entwicklung des Underground hier und dort. Anschließend gibt es Konzerte. ROBERT MATTHIES

Do, 30. 10. bis So, 2. 11., Kampnagel, Jarrestraße 20; Infos und Programm: www.kampnagel.de