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Archiv-Artikel

Chance auf Gehör

Hilfe für Atomopfer: Der Bremer Lions Club ruft zur Spende von Hörgeräten für Kinder in Weißrussland auf

Von nap

Bremen taz ■ Gebrauchte Hörgeräte sind ab morgen gefragt: Der Bremer Lions Club startet eine Sammelaktion „Hilfe für kleine Ohren“ zur Unterstützung hörgeschädigter Kinder in Weißrussland. Seit dem Atomunglück in Tschernobyl 1986 ist die Zahl von Kindern mit genetisch bedingten schweren Hörschädigungen deutlich gestiegen.

Geldmangel und fehlendes Know-How behinderten eine angemessene Versorgung der schwerhörigen Kinder in Weißrussland, aber auch in Bosnien und im Kosovo – das erfuhr Initiator Hans-Rainer Kurz 1995 bei einem Treffen mit Hiltrud Schröder, damaliger Schirmherrin der Niedersächsischen Tschernobylhilfe und besser bekannt als Kanzler-Ex. Nachdem Kurz mit der Hörgeräte-Sammelei zuerst in Ostfriesland begonnen hatte, hat er jetzt den Lions Club in Bremen für sein Projekt gewonnen.

„Je früher Kinder mit auf sie abgestimmten Hörgeräten versorgt werden, desto größer ist die Chance, dass sie normal sprechen lernen und bessere Entwicklungsmöglichkeiten haben“, erklärt Herwig Urban, Mitinitiator der Bremer Kampagne.

Zahlreiche HNO-Ärzte, Apotheken und Pflegeheime beteiligen sich an der Sammelaktion, die morgen in Bremen beginnt. In Deutschland ist die Wiederverwendung gebrauchter Hörgeräte gesetzlich verboten. „Was hier ungenutzt in der Schublade liegt, kann in Weißrussland eine große Hilfe bedeuten“, so Kurz. Infos über die Sammelstellen unter ☎ 6939646. nap