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Archiv-Artikel

unterm strich

Beim Sundance-Festival in Park City, Utah, werden in den kommenden zehn Tagen neue unabhängige Filme vorgestellt. Heute abend wird Robert Redford das größte Festival für Independent-Produktionen, das er vor 20 Jahren ins Leben rief, eröffnen. Zum Auftakt steht der Dokumentarfilm „Riding Giants“ von Stacy Peralta über Großwellen-Surfen auf dem Programm. Bis zum 25. Januar werden über 250 Spiel- und Kurzfilme gezeigt, die außerhalb der großen Hollywood-Studios produziert worden sind. Zahlreiche Stars werden in dem Wintersportgebiet erwartet, darunter Sean Penn, Robin Wright, Ashton Kutcher, Courtney Cox und Jane Fonda. Der deutsche Regisseur Wolfgang Becker zählt zu einer zehnköpfigen Gruppe von Filmemachern, die während des Festivals von dem Filmblatt Variety gefeiert werden. Unter dem Motto „10 Directors to Watch“ wird die Filmbranche dazu aufgefordert, ein besonderes Augenmerk auf diese Regisseure zu werfen.

Sundance gilt als wichtige Plattform, um Verleiher zu finden und Preise zu gewinnen. Der Spielfilm „American Splendor“, der in 2003 den Jury-Preis erhielt, und die Dokumentation „Capturing the Friedmans“ sind nach ihrem Sundance-Erfolg in diesem Jahr als mögliche Oscar-Anwärter im Gespräch.

Kaum ist Sundance zu Ende, geht das Max-Ophüls-Festival los: Mit dem Film „Olgas Sommer“ der Regisseurin Nina Grosse über das Erwachsenwerden einer 16-Jährigen wird es am 26. Januar in Saarbrücken eröffnet. Das renommierte Forum für den deutschsprachigen Filmnachwuchs feiert in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum.

Nach den Fälschungsvorwürfen gegen die Autorin des Buches „Ich musste auch töten“ hat der Kindler Verlag die Auslieferung des Werkes gestoppt. Zuletzt sind an dem Bericht von Nima Zamar, einer angeblichen Agentin des israelischen Geheimdienstes Mossad, starke Zweifel aufgekommen. Kindler habe die Autorin und den französischen Originalverlag Albin Michel, die sich zuvor für das Buch verbürgt hätten, wiederholt um eine Bestätigung von dessen Echtheit gebeten. Solange diese aber nicht vorliege, werde auf den Vertrieb verzichtet, teilte der Verlag in Berlin mit. Eine Sprecherin von Albin Michel in Paris wollte sich dazu nicht äußern. „Wir haben Kindler alle Antworten geben“, sagte sie und verwies an den deutschen Verlag.

Ursprünglich sollte die deutsche Ausgabe am 16. Januar erscheinen. Das ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ hatte vergangene Woche die Authentizität von Nima Zamars Buch erneut in Frage gestellt. „Ich kenne diese Person nicht“, hatte Efraim Halevi, langjähriger Mossad- Chef, dem Magazin erklärt.