: geläufig Wirklich Druck ausüben
Frage: „Muss Deutschland also einem Krieg gegen den Irak zustimmen im Sicherheitsrat, wenn es denn zu dieser Abstimmung kommen wird?“ Antwort: „Ich hoffe, dass es nicht dazu kommen muss, sondern dass das Ziel, den Irak von Massenvernichtungswaffen freizuhalten, durch internationalen Druck erreicht werden wird. Daran muss man mitwirken. Das kann man von vornherein nicht ausschließen. Man darf nicht sagen, es wäre nett, wenn ihr die Inspektionen zulasst, aber wenn ihr sie nicht zulasst, dann können wir auch nichts machen, sondern man muss wirklich Druck ausüben. Aber das Ziel des Druckes ist natürlich, den Einsatz militärischer Mittel, wenn irgend möglich, zu vermeiden, aber eben vor allen Dingen auch zu vermeiden, dass der Irak Massenvernichtungswaffen gegen wen auch immer einsetzen kann.“ So sprach Wolfgang Schäuble (Foto) in einem Interview Anfang des Jahres. Und die Presse titelte sofort: „Schäuble: Krieg gegen Irak lässt sich abwenden.“ Heute Abend redet Herr Schäuble zusammen mit Lea Rosh, Michael Wolffsohn und Reinhard Bütikofer im Maxim Gorki Theater über das Thema „Irak – Der Krieg und sein Preis“. Da wird sich dann zeigen, ob er wirklich so ein Kriegsgegner ist, wie die Presse sich das aus seinem zitierten Statement herausfabuliert hat. Außerdem wird diese Veranstaltung bestimmt interessant unter dem Gesichtspunkt, welche Haltung Schäubles Mitdiskutanten zum möglichen Krieg im Irak haben. Es wird ein interessanter Querschnitt der Meinungen der Meinungsmacher aus der zweiten Reihe.
Maxim Gorki Theater, 20 Uhr