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Wie geht‘s zur Front?

Die USA müssen ihre Angriffspläne umstellen: Alternativen zur Türkei als Aufmarschbasis

NIKOSIA taz ■ Sollte die Türkei bei ihrer Aussperrung einer US-Invasionsarmee auf ihrem Territorium bleiben, stehen die USA vor einem Dilemma. Bisher war geplant, den Irak mit einem Angriff aus dem südlichen Kuwait und vom nördlichen Nachbarn Türkei aus in die Zange zu nehmen. Mehrere große Truppentransporter mit tausenden Soldaten und dutzende Frachter mit Kriegsmaterial kreuzen schon seit mehr als einer Woche vor der türkischen Küste und können nun nicht wie vorgesehen in Iskenderun entladen werden.

Nach unbestätigten Berichten sollen im Pentagon drei Alternativpläne existieren: Erwogen wird zum einen, auf die Nordfront ganz zu verzichten und die Truppen nur von Kuwait aus angreifen zu lassen. Denkbar wäre auch ein Transport der Truppen von Kuwait per Luftweg quer über den Irak in den kurdischen Norden. In beiden Fällen müssten die Schiffe aber erst durch den Suezkanal nach Kuwait fahren, was einige Zeit in Anspruch nehmen würde.

Als Alternative ist im Gespräch, die US-Soldaten ohne ihre schweren Waffen auf die britischen Basen auf Zypern zu bringen. 99 Quadratmeilen der Insel mit den Basen Dhekelia und Akrotiri sind britisches Hoheitsgebiet. Ein Sprecher der britischen Militärs auf Zypern hatte schon im Dezember erklärt, die Stützpunkte stünden im Falle einer Operation gegen den Irak auch den USA zur Verfügung. Derzeit dienen sie als Operationsbasis für die britischen Truppen, die in die Golfregion entsandt werden.

Die US-Truppen könnten dann mit Hilfe einer Luftbrücke vom Flughafen Akrotiri direkt in den kurdisch kontrollierten Nordirak geflogen werden. Nach unbestätigten Berichten bereitet US-Personal dort bereits die Einrichtung provisorischer Flugplätze vor. KLAUS HILLENBRAND

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