Araber lehnen Krieg ab

Aufruf der Emirate, Iraks Führung ins Exil zu schicken, findet im Kommuniqué der arabischen Staaten kein Echo

SCHARM EL SCHEICH ap ■ Ein Aufruf der Vereinigten Arabischen Emirate zu einem Rücktritt Saddam Husseins hat auf dem Krisengipfel der Arabischen Liga keine Unterstützung gefunden. Die arabischen Staaten hätten „nicht den Mut, darüber zu diskutieren“, erklärte die Regierung der Emirate. Zuvor hatte Präsident Scheich Sajed in einem Brief an den Gipfel eine Amnestie vorgeschlagen, sollten der irakische Staatschef und sein Führungszirkel ins Exil gehen.

In der Abschlusserklärung ihres Krisentreffens sprach sich die 22 Staaten umfassende Liga am Samstag klar gegen einen Krieg aus. Die Teilnehmer betonten in dem Kommuniqué „die Notwendigkeit, die Irakfrage mit friedlichen Mitteln zu lösen“ und den UN-Kontrolleuren ausreichend Zeit zu geben. Arabische Länder sollten von jeglichem militärischen Vorgehen gegen Irak absehen. Zugleich wurde Bagdad aufgerufen, die UN-Forderungen zu erfüllen. Die arabischen Länder verständigten sich weiter auf die Bildung eines Diplomatenteams, das sich im Kontakt mit der internationalen Gemeinschaft und Irak um eine Lösung der Krise und die Vermittlung der arabischen Position bemühen soll.

Der Aufruf von Scheich Sajed fand keinen Niederschlag in der Erklärung. Der Vertreter Saddam Husseins, Issat al-Duri, hatte den Vorschlag bereits auf der Sitzung ignoriert. Syriens Präsident Baschar al-Assad sagte, es sei ein Fehler, in der irakischen Führung den Urheber der Krise zu sehen. Die USA seien nicht am Sturz einer Diktatur interessiert, sondern an Iraks Ölquellen.