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Archiv-Artikel

japan: urteil im atomunfall-prozess

Ein neunjähriges Mädchen unter dem Strahlendetektor. Bilder wie dieses waren vor dreieinhalb Jahren nach dem schwersten Atomunfall in der japanischen Geschichte um die Welt gegangen. In einer Atomanlage der 120 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen Kleinstadt Tokaimura war es am 30. September 1999 zu einer Kettenreaktion gekommen, nachdem Arbeiter – per Hand – zu viel Uranlösung aus Eimern in einen Tank gefüllt hatten. Ein „blauer Blitz“ sorgte für eine 10.000fach erhöhte Strahlung. Zwei Arbeiter starben, über 600 Personen wurden verstrahlt. Bis zur Festnahme der verantwortlichen Chefs der Betreiberfirma JCO verging damals über ein Jahr. Gestern verurteilte das Landgericht der Provinz Mito sie zu Bewährungsstrafen zwischen zwei und fünf Jahren und Geldbußen bis zu 4.200 US-Dollar. Das Unternehmen muss etwa 8.000 Dollar Strafe zahlen. JCO-Chef Tomoyuki Inami zeigte sich erleichtert über das „milde“ Urteil. FOTO: REUTERS