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Archiv-Artikel

Nicht in die Ferne schweifen

Buxtehudes Handballerinnen erreichen mit einem 29:26 gegen Michalovce mühelos das Achtelfinale im europäischen Wettbewerb. Nun sollen kurze Reisen Kosten sparen

Von FOG

Buxtehude dpa ■ Bloß keine weite Reise machen. Buxtehudes Handballerinnen hoffen für die nächste Runde auf einen Kurztrip im Europacup. „Aus wirtschaftlicher Sicht wünsche ich mir, dass wir endlich mal keine weite Reise machen müssen. Die Kosten dafür sind schließlich enorm“, sagte Manager Peter Prior nach dem 29:26-Pflichtsieg im Drittrunden-Rückspiel gegen den slowakischen Meister Iuventa Michalovce. Ein wenig gedulden muss dich Prior allerdings noch. Die kommenden Achtelfinal-Begegnungen des EHF-Pokals werden erst morgen in Wien ausgelost.

Immerhin konnte der BSV seinen ersten Auftritt auf Europas Handball-Bühne seit knapp zwei Jahren angesichts einer mit 1.700 Zuschauern ausverkauften Halle in Buxtehude mit einem leichten Plus abschließen. Allerdings mussten dieses Mal auch Kinder und Jugendliche, die bei Bundesligaspielen des BSV freien Eintritt haben, ein Ticket kaufen. „Das ist von den Leuten aber ohne Murren akzeptiert worden“, erklärte Prior.

Dass die Zuschauer in den 60 Minuten dann zwar eine über weite Strecken souveräne, aber nicht immer glanzvolle Vorstellung ihres Teams gegen den Meister und Pokalsieger aus der Slowakei zu sehen bekamen, dafür entschuldigte sich Trainer Leszek Krowicki anschließend: „Ich habe in der zweiten Halbzeit viel gewechselt, weil ich auch unseren jungen Spielerinnen eine Chance geben wollte und weil wir bereits am Mittwoch hier das nächste Bundesliga-Heimspiel gegen den TV Mainzlar 05 haben.“

So hatte der City-Cup-Gewinner des Jahres 1994 und Challenge-Cup-Finalist 2002 bis zur Pause 14:10 geführt und gleich nach dem Seitenwechsel in Unterzahl auf 16:10 erhöhen können. Doch Mitte der zweiten Hälfte kämpften sich die Gäste bis auf zwei Tore gegen die in dieser Phase unkonzentriert spielenden Buxtehuderinnen heran. „Ich muss zugeben, dass ich zwar nicht befürchtet habe, dass wir nach dem 31:25-Sieg im Hinspiel noch ausscheiden könnten, wohl aber, dass wir diese Partie verlieren“, erklärte Prior.

Nach Spielende aber konnte er sich dann doch über den 25. Sieg des Buxtehuder SV in einem Europacup-Spiel freuen, dessen beste Werferinnen Susanne Henze (5) sowie Aleksandra Pawelska (4), Melanie Schliecker (4) und Christina Vogt (4) waren. Für Michalovce erzielte Anna Gittelova (8) die meisten Tore.

In der Bundesliga geht es für den deutschen Vizemeister und derzeitigen Tabellenfünften am Mittwoch unterdessen darum, gegen Mainzlar zwei weitere Punkte auf dem Weg zum angestrebten Platz unter den Top Vier und der damit verbundenen Europacup-Qualifikation für die kommende Saison zu verbuchen.

Denn obwohl die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb kaum Erträge bringt, ist sie für den Verein eine Werbeplattform. Allein die mangelnde Fernseh-Präsenz kritisierte Prior nach Spielschluss erneut. „Sonntagnachmittag wäre für die meisten Sender vermutlich ein besserer Termin. Aber das wollen wir wegen unserer Zuschauer nicht“, erklärte der Manager. Wer nicht weit reisen will, muss auch nicht fern gucken. FOG