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Archiv-Artikel

Kapitalismus ist lebensverachtend

betr.: „Hartz: eine linke Reform“

Was da der Herr Lauterbach von sich gibt, ist schlicht eine Frechheit und in sich absolut widersprüchlich. Da faselt er von Arbeitsplätzen, die krank machen und sinnlos sind, und sagt: „Arbeitplätze sind nicht würdelos, nur weil sie schlecht bezahlt werden“, und weiter: „Ich bestreite nicht, dass es wichtig ist, das Lohnniveau zu halten. Aber Arbeit zu schaffen, ist noch wichtiger.“ SPD, war da was?

1. Arbeit ist würdelos und das System dahinter ungerecht, wenn Menschen bei Vollzeitarbeit trotzdem finanzielle Unterstützung benötigen, um dann, auch nur beschränkt, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.

2. In unserer, am Profit orientierten kapitalistischen Wirtschaft wird permanent sinnlose Arbeit geschaffen, die viele krank macht und unseren Globus zur Müllhalde verkommen lässt. Wie Wachstum ohne Raubbau an der Erde stattfinden soll, hat noch niemand einleuchtend beantwortet.

3. Arbeit schaffen ist Unsinn, entweder wir arbeiten, weil wir etwas für wichtig und notwendig erachten oder nicht. Und wenn eben mal Schluss ist mit Selbstbeschäftigung um der Beschäftigung und vor allem der Profitgier irgendwelcher Hansel willen, die dann auch noch Casino damit spielen, dann haben wir alle mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben oder einfach Mal Muße und Zeit, uns zu überlegen, was denn eigentlich der Sinn des Lebens ist – bestimmt nicht ein abstraktes Wirtschaftswachstum, was ja zunächst vor allem erst mal als Gewinnwachstum oder Ausbeutungswachstum zu bezeichnen wäre. Genau da hat die SPD nix gelernt oder doch, sie tut alles, dass dieses Wirtschaftssystem schön weiterfunktioniert, ohne Rücksicht auf Verluste. TINO KRETSCHMANN, Berlin