: Gaza weiter eingesperrt
Grenze zu Israel ist zwar wieder offen, aber Kontrollen halten Palästinenser von Arbeitsplätzen in Israel ab
JERUSALEM/GAZA ap/afp/dpa ■ Scharfe Grenzkontrollen haben gestern tausende Palästinenser von ihren Arbeitsplätzen in Israel abgehalten. Zahlreiche Arbeiter aus dem Gaza-Streifen kehrten laut Augenzeugen nach stundenlangem Warten frustriert um. Erst am Vortag war die Abriegelung des Gaza-Streifens aufgehoben worden. Mit der Schließung der Grenze hatte Israel auf einen Selbstmordanschlag reagiert, bei dem am Mittwoch eine 22-jährige Palästinenserin am Grenzübergang Eres vier Israelis mit in den Tod gerissen hatte.
Erstmals seit Monaten erhielt der palästinensische Präsident Jassir Arafat in Ramallah im Westjordanland wieder Besuch von einem ranghohen Gast. Arafat traf sich am Samstag mit Tschechiens Außenminister Cyril Svoboda. Palästinas Außenminister Nabil Schaath berichtete nach einer Europareise, mehrere Länder hätten zugesagt, die Kontakte mit Arafat wieder zu beleben. Er habe Zusicherungen von Frankreich, Schweden, Irland und Großbritannien erhalten, die ranghohe Delegierte nach Ramallah entsenden wollten.
Die radikalislamische Hamas-Bewegung hat Israel mit einer beispiellosen Anschlagserie gedroht, sollte der jüdische Staat ihren Gründer Scheich Ahmed Jassin töten. Israel werde für jeden Tötungsversuch „einen hohen Preis bezahlen“, hieß es in einer Mitteilung des bewaffneten Hamas-Arms, den Kassam-Brigaden. Israels Vizeverteidigungsminister Seev Boim hatte am Freitag die Tötung Jassins angekündigt, weil Israel ihn für den Auftraggeber des Selbstmordanschlags vom Mittwoch hält.