Wochenübersicht: Bühne
: Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Die Gerechten, Deutsches Theater, Premiere 22. 1.

Alles muss raus, Theaterdiscounter, 24.–26. 1.

Die neuen Rabattgesetze beginnen jetzt auch im Theater zu greifen. Der Theaterdiscounter in der Monbijoustraße offeriert ab morgen bis zum 24. Februar einen Wühltisch voller dramatischer Sonderangebote regionaler und überregionaler Anbieter, darunter ausgesuchte Restposten vergangener Festivals sowie eigens angefertigten Neuheiten in Probierportionen. Nehmen wir zum Beispiel „Der Gesang vom flexiblen Menschen“, zu dem die gastspielende Gaststube Wismar vom Antiglobalisierungsgipfel in Evian inspiriert worden ist. Drei Stimmen formieren sich zu einem Gesang über die Schönheit der Leere, die Wunder der Selbstverbiegung und die Komik des Verfalls. Den Diskurs zum Theater liefert Richard Sennetts Buch „Der flexible Mensch“. Bei der nächsten Produktion „Alles muss raus“ handelt es sich um einen theatralischen Essay über die Generation Golf, die plötzlich feststellen musste, bereits vor Erreichen des dreißigsten Jahres ein Auslaufmodell zu sein. Als Hersteller des Abends werden Tobias Rausch und die lunatiks-produktion aus Berlin genannt. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte dem Tagesprogamm des Veranstalters, der während der Rabattwochen ein gestaffeltes Preissystem anbietet. Besucher aller Veranstaltungen profitieren schon ab dem zweiten Besuch: die erstbesuchte Vorstellung kostet noch 8,88 Euro, die zweite Vorstellung bereits nur noch 5, die dritte Vorstellung ist umsonst. Beachten Sie weitere Sonderangebote auf Ihrer Bonuskarte. Nicht unbeachtet bleiben sollte auch die neueste Produktion des Deutschen Theaters, wo Armin Petras ein fast vergessenes Stück von Albert Camus, „Die Gerechten“, inszeniert, das an die Ursprünge des modernen Terrorismus im zaristischen Russland zurückkehrt und sich mit Motiven und Konflikten einer russischen Terrorgruppe befasst.

Gesang vom flexiblen Men-schen, Theaterdiscounter 21.–23. 1.