: Winterurlaub
Skifahrer bringen Jobs
Skifahren gehört zu den eher teuren Urlaubsmöglichkeiten. Doch Preistreiberei kann man den Seilbahnen nicht vorwerfen. Die Kosten für Wintersportgebiete sind enorm. Und wozu das alles? Eine der Antworten: Weil Skifahren Spaß macht und die Menschen raus in die Natur bringt. Eine andere: Weil bei den Österreichischen Seilbahnen 14.300 Mitarbeiter beschäftigt sind, davon 6.000 ganzjährig. Zusätzlich schaffen die Anlagen 250.000 Arbeitsplätze; in Gastronomie, Hotellerie und im Bausektor. Der Nettoumsatz der Seilbahnen betrug betrug im vergangenen Winter 1.050 Millionen Euro, davon wurde knapp die Hälfte reinvestiert. Zum Großteil in Komfort und Sicherheit, aber ebenso viel in Beschneiungsanlagen.
Zwei Drittel der österreichischen Pistenfläche sind beschneibar, und wer fragt, wozu das nötig ist, hat keinen Einblick in das Geschäft des Winters. Beschneit wird ab November, sobald es kalt genug ist. Nur mit zusätzlichem Schnee aus den Schneekanonen kann die Saison durchgehalten werden. Würden die Skifahrer ausbleiben, wäre so manches Alpental mangels Arbeitsplätzen bald entvölkert. 97 Prozent des Umsatzes der Bahnen werden im Winter erwirtschaftet. Dem Skifahrer erscheinen die Liftpreise teuer, einige Seilbahnen arbeiten dennoch defizitär und können nur überleben, weil sei auch Skihütten an der Piste betreiben.
Ein Großteil der Investitionen geht in die Sicherheit, so Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs. Die Zahl der Unfälle nimmt ab, „aber jeder Unfall ist einer zu viel“. Ein Faktor sei das frühzeitige Öffnen des Bügels. Um dem entgegenzuwirken, werden nun LED-Warnschilder installiert. Rote Zeichen bedeuten: Bügel geschlossen lassen, grüne: Bügel öffnen. Von der Überlegung, Fangnetze unter den Liften zu verlängern, sei man abgekommen. Das führe eher dazu, dass die Bügel noch früher geöffnet werden.
Welche Familie wird sich in Zukunft noch einen Skiurlaub leisten können? Wolf wehrt ab, es gebe günstige Regionen. „Wer in ein Fünf-Sterne-Gebiet an den Arlberg fährt, bezahlt natürlich mehr.“ Aber in kleineren Skigebieten sei eine Tageskarte für Kinder schon für 15,50 Euro zu haben. Nach der Schneegarantie fragten die Gäste aber auch dort. Manch Urlauber verstehe darunter nicht nur die Piste, sondern auch das Winteridyll eines tiefverschneiten Dorfes mit Schneehauben auf den Häusern. Wolf: „Dafür müssten wir die Dächer aber auch noch beschneien.“ BARBARA SCHAEFER