Gudera steht bequem

Heeresinspekteur will offenbar Amt vorzeitig aufgeben. Differenzen mit Verteidigungsminister Peter Struck

BERLIN dpa ■ Wegen Differenzen mit Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) um die Bundeswehrrefom will Heeresinspekteur Gert Gudera nach einem Zeitungsbericht vorzeitig aus dem Amt scheiden.

Gudera solle bereits Mitte Februar von Struck mit einem Großen Zapfenstreich ehrenvoll verabschiedet werden, berichtet Die Welt unter Berufung auf Führungskreise der Bundeswehr in ihrer heutigen Ausgabe. Nachfolger werde der Chef des Heeresführungsstabes, Hans-Otto Budde. Das Verteidigungsministerium wollte sich dazu gestern nicht äußern.

Die Schwierigkeiten zwischen dem Verteidigungsminister und dem General bestehen seit langem. Ursprünglich wollte Struck Gudera ebenfalls vorzeitig, aber erst in diesem Sommer in den Ruhestand verabschieden. Gudera ist 60 Jahre alt und seit 2001 Heeresinspekteur.

Das Heer hat von den rund 26 Milliarden Euro Einsparungen bei der Bundeswehr mit rund 15 Milliarden den größten Anteil zu tragen, so Die Welt. Gudera will dem Vernehmen nach auch deshalb bereits jetzt ausscheiden, um den nächsten Reformschritt seinem Nachfolger zu überlassen. Budde ist 59 Jahre alt.