: Datenschutz soll Studienkonten verhindern
Düsseldorfer Studenten wollen ihre Daten nicht für die Einführung von Studienkonten verwendet wissen
Düsseldorf taz ■ Düsseldorfer StudentInnen wehren sich gegen die Verwendung ihrer Daten und hoffen so, die Einführung des Studienkonten-Modells der Landesregierung zu torpedieren.
Die StudentInnenvertreter des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA) der Heinrich- Heine-Universität halten die Weiterverwendung von Daten aus den Prüfungsämtern durch die Studierendensekretariate für nicht rechtmäßig. „Die Einschreibungs- und Prüfungsdaten der Studierenden wurden ursprünglich nicht erfasst, um Studiengebühren zu berechnen“, sagt Steffen Arns, Vorsitzender des AStA. Am ersten Tag der Proteste haben schon 350 Studierende einen Auskunftsantrag an die Universitätsverwaltung gestellt. Sie wollen erfahren, welche Daten die Uni von ihnen speichert. Zudem stellten die StudentInnen Anträge auf Löschung ihrer Daten. An den anderen Universitäten in Nordrhein-Westfalen wird die Datenspeicherung und Weitergabe toleriert. So gibt es in der Uni Duisburg-Essen keine datenrechlichen Bedenken zur Weitergabe der Studentendaten. Auch an der Universität in Bochum ist der Datenaustausch Normalität.
Bettina Gayk, Sprecherin der Landesdatenschutzbeauftragen, kann an der Praxis der Unis nichts Anstößiges erkennen. „Das Verfahren ist durch das Studienkontengesetz abgesichert.“
Es habe am Montag auch ein Gespräch mit den betroffenen Studenten gegeben. Das müsse aber noch ausgewertet werden. Allerdings sei zu bemängeln, dass die Düsseldorfer Universität keinen Datenschutzbeauftragten habe. „Es gibt niemanden, der den Umgang mit sensiblen Daten kontrolliert,“ beschwert sich Arns. Es müsse gewährleistet sein, dass der Datenfluss kontrollierbar sei. Dieser Meinung ist auch Gayk: „Es muss klar sein, wer eine Zugriffsberechtigung hat.“ Bei der Einführung der an den Universitäten eingesetzten neuen Software HIS – Hochschulinformationssystem – sei man zudem immer in Kontakt mit der Uni Bochum.
In Düsseldorf wird mit den Studenten erst einmal wie bisher weitergearbeitet: „Von uns gibt es momentan keine Stellungnahme zu den Protesten der Studenten“, sagt Rolf Willhardt, Sprecher der Heinrich Heine Uni, „wir machen weiter wie bisher.“ ELMAR KOK