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Unis dürfen wählen

Kultusminister: Hochschulen sollen sich die Hälfte der Studierenden selbst aussuchen können. ZVS schrumpft

BERLIN ap/taz ■ Bei der Vergabe der Studienplätze durch die Hochschulen haben die Kultusminister der Länder gestern einen Durchbruch erreicht: In Zukunft dürfen die Universitäten 50 Prozent der Studierenden in den so genannten ZVS-Fächern selbst aussuchen. Das teilte die Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung als Ergebnis der Kultusministerkonferenz am Abend mit. Weitere 25 Prozent der Studienplätze werden nach Abiturnoten vergeben und 25 Prozent nach den ZVS-Kriterien wie Durchschnittsnote und Wartezeit.

Die ZVS ist die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen, über die bisher die Zuteilung von Studienplätzen in vielen überlaufenen Fächern geregelt worden war. Das nun beschlossene Modell war von den Ländern Baden-Württemberg und Hamburg vorangetrieben worden. Die neue Regelung bedeutet, dass sich die Abiturienten in Zukunft viel stärker bei den einzelnen Universitäten um Studienplätze bemühen müssen.

Die bisherige „Zwangszuweisung“ von Studienplätzen via ZVS galt immer als ein Grund für die teils schwache Motivation der Studierenden, einen Studiengang auch zu beenden. In dieser Angelegenheit hatte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) gestern jedoch vor der Kultusministerkonferenz erst einmal eine Studie mit ganz anderer Stoßrichtung präsentiert. Der Untersuchung über die „Ursachen des Studienabbruchs“ zufolge beendeten im Studienjahr 2000/2001 mehr als ein Viertel der 6.000 befragten Hochschüler ihr Studium vorzeitig. 8 Prozent der Befragten gaben als wichtigsten Grund für ihren Abbruch „problematische Studienbedingungen“ an. Bei 71 Prozent aller Abbrecher waren die „schlechten Studienbedingungen ein wichtiger Faktor“. Eine besonders schlechte Lehre bescheinigten sie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Informatik.

Vor diesem Hintergrund ermahnte Bulmahn die Länder zu einem stärkeren Engagement in der „Studienorganisation, Betreuung und Beratung“ an den Hochschulen. Eine zügige Einführung von B.A.-(Bachelor-) und M.A.-(Master-)Studiengängen sei nötig, weil die Hochschulen dann klare Studienstrukturen erarbeiten müssten. SEAD

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