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Archiv-Artikel

Armeelaster rollen

Obwohl es noch kein neues Votum in der Türkei gibt, wird der Krieg unbeirrt vorbereitet. Irakische Opposition gegen US-Verwalter

ANKARA/TEHERAN afp ■ Die Türkei hat gestern rund 200 Militärlaster in Richtung irakische Grenze verlegt. Medienberichten zufolge passierten die Armeefahrzeuge gegen Mittag die Stadt Silopi, rund 15 Kilometer vom Grenzübergang Habur entfernt. Indes verließen türkischen TV-Bildern zufolge US-Armeefahrzeuge auf Sattelschleppern den südtürkischen Hafen Iskenderun Richtung Osten. In den letzten beiden Wochen waren hunderte Militärfahrzeuge in Iskenderun von Schiffen abgeladen worden.

Die USA nahmen die Arbeiten zur Erweiterung von Häfen und Luftwaffenbasen in der Türkei gestern wieder auf, nachdem die türkische Regierung angedeutet hatte, das Parlament auf eine Zustimmung zur Stationierung von US-Truppen einzuschwören. Am Samstag hatte das Parlament in Ankara die Stationierung von 62.000 US-Soldaten abgelehnt und damit US-Pläne für eine Nordfront für einen Irakkrieg durchkreuzt. Daraufhin wurden die Arbeiten an den US-Stützpunkten teilweise eingestellt.

Irak hat gestern sechs weitere Al-Samud-2-Raketen unter Aufsicht der UN-Waffeninspektoren zerstört. Der Sprecher der UN-Kontrollmission, Hiro Ueki, hatte bereits die Verschrottung weiterer Raketen angekündigt. Bis Mittwoch wurden bereits 28 der rund hundert umstrittenen Raketen zerstört, die die vorgeschriebene Reichweite von 150 Kilometern überschreiten.

Die schiitische Opposition in Irak lehnt Pläne der US-Regierung ab, das Land nach einem Krieg unter US-Militärverwaltung zu stellen. Nur eine Regierung aus irakischen Vertretern könne für Frieden und Stabilität sorgen, sagte ein Vertreter des Obersten Rats der islamischen Revolution in Irak, der größten Oppositionsbewegung, gestern nach einem Treffen in Teheran.

Die Mitglieder der schiitischen islamischen Konfession stellen in Irak zwar zahlenmäßig die Bevölkerungsmehrheit; die Führung in Bagdad setzt sich jedoch fast ausschließlich aus Sunniten zusammen. Wie der Vertreter des Obersten Rats, Mohsen Hakim, betonte, muss sich eine künftige Regierung in Bagdad aus allen ethnischen und religiösen Kräften des Landes zusammensetzen. Keinesfalls wollten die „Schiiten allein die Regierung stellen“, sagte Hakim.

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