Köln will wieder abschieben

KÖLN taz ■ Trotz heftiger Kritik an ihrer letzten Großrazzia und Massenabschiebung kurz vor Weihnachten will die Ausländerbehörde der Stadt Köln weiter mitten im Winter nach Jugoslawien abschieben. Das hatte die Leiterin des Ausländeramts, Dagmar Dahmen, vorgestern im Kölner Stadt-Anzeiger erklärt: „Die Flugtickets sind bereits gebucht“. Tatsächlich hat man es damit höchst eilig: Nach Informationen des Kölner Flüchtlingsrats geht heute von Düsseldorf ein Flugzeug nach Pristina. Bis Redaktionsschluss war allerdings nicht zu klären, ob und welche Kölner Flüchtlinge akut von einer Abschiebung bedroht sind. Vorsorglich warnte das Kölner Netzwerk „kein mensch ist illegal“ alle Kölner Flüchtlinge in den städtischen Wohnheimen vor erneuten Razzien.

Allerdings dürften Roma derzeit ohnehin nicht in den Kosovo abgesprochen werden, erklärt Kurt Holl vom Kölner Rom e.V., und Ashkali, also albanisierte Roma, nur nach Absprache mit der UN-Verwaltung im Kosovo (UNMIK). „Dennoch mussten schon zweimal Flugzeuge nachDüsseldorf zurückkehren, weil die Abschiebung von Ashkali nicht mit der UNMIK vereinbart war“, sagt Holl. SUG