Guatemala: Ex-Militär verurteilt

GUATEMALA-STADT epd ■ Ein früherer Armeeoberst in Guatemala muss wegen Mordes an der Anthropologin Myrna Mack doch für 30 Jahre ins Gefängnis. Das Oberste Gericht habe den Freispruch einer Berufungsinstanz wieder aufgehoben und das erstinstanzliche Urteil bestätigt, berichteten Medien am Dienstag. Nach Meinung des Gerichts sei Juan Valencia der Auftraggeber des Mordes an der Forscherin im Jahr 1990. Mack hatte sich mit Kriegsverbrechen der Armee gegen die Maya-Urbevölkerung beschäftigt. Valencia zählt zu den wenigen hochrangigen Militärs, die seit den Friedensverträgen von 1996 wegen Menschenrechtsvergehen verurteilt wurden. Das Urteil der ersten Instanz war international als wichtiger Schritt im Kampf gegen die Straflosigkeit für Militärs gefeiert worden. In dem mittelamerikanischen Staat herrschte von 1960 bis 1996 ein Bürgerkrieg mit 200.000 Toten zwischen den aufeinander folgenden Militärregierungen und linken Rebellen. Ein Untersuchungsbericht der katholischen Kirche lastet rund 80 Prozent der Kriegsverbrechen den Regierungstruppen an.