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Archiv-Artikel

Nordseeblick

Ungeklärtes Baustellen-Abwasser im Mühlenberger Loch: Umweltbehörde versucht sich in einem Dementi

Von knö

Umweltsenator Peter Rehaag (Schill-Partei) hat gestern vergeblich versucht, den Vorwurf zu dementieren, er habe die Einleitung ungeklärter Abwässer von der Airbus-Baustelle im Mühlenberger Loch erlaubt. Die von der GAL öffentlich gemachte Genehmigung widerspricht dem Planfeststellungsbeschluss zur Erweiterung des Flugzeugwerks in Finkenwerder. Rehaags Sprecher, Volker Dumann, bezeichnete sie als „kleine Modifizierung in einem Bereich, der nachgebessert werden musste“.

Die Genehmigung erlaube es, bis zu 2,6 Millionen Kubikmeter stark ammonium- und schwermetallhaltiges Drainagewasser ungeklärt in die Elbe zu leiten, hatte Christian Maaß von der GAL errechnet. Die Realisierungsgesellschaft für die Airbus-Werkserweiterung spare dadurch vier Millionen Euro.

Nach den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses dürfen bei einer Wassertemperatur zwischen fünf und zehn Grad maximal zehn Milligramm Ammonium-Stickstoff pro Liter in den Strom geleitet werden, bei mehr als zehn Grad lediglich zwei Milligramm. Ende Januar genehmigte die Umweltbehörde die Einleitung ungeklärten Abwassers bei Temperaturen unter zehn Grad – wohl wissend, dass die gemessenen Ammonium-Werte regelmäßig um das Zwei- bis Vierfache über dem zulässigen Grenzwert lagen.

Zu keiner Zeit habe es Einleitungen gegeben, die über dem Grenzwert lagen, versicherte Behördensprecher Dumann der taz hamburg, obwohl ihm die Antwort auf eine Kleine Anfrage von Maaß vorlag, die genau das zeigt. Die Schadstoffmengen die ins Wasser gelangten, seien zu vernachlässigen, insbesondere mit Blick auf die Nordsee. knö