Ansehen in Gefahr

Etappensieg von Covance löst beim Land Kritik aus: „Münster ist selbst für den Imageschaden zuständig“

MÜNSTER taz ■ Die Auseinandersetzung zwischen der Stadt Münster und dem Land NRW im Fall Covance verschärft sich: DerLandtagsabgeordnete Rüdiger Sagel (Grüne) schloss sich der Kritik des Verbraucherschutzministeriums an und wirft der Stadt mangelndes Engagement in der Prozessführung gegen das Tierversuchslabor vor. Covance wird nach einem ZDF-Bericht in „Frontal 21“ Tierquälerei vorgeworfen. Vor dem Verwaltungsgericht Münster konnte das US-Unternehmen durchsetzen, keine Überwachungskameras aufstellen zu müssen. „Wenn die Stadt von einem Imageschaden spricht, ist sie dafür selbst verantwortlich“, so Sagel. Oberbürgermeister Berthold Tillmann (CDU)und Stadtdirektor Hartwig Schultheiß hätten nach dem Bericht zögerlich reagiert: „Die Stadt musste eine Woche nach der Sendung angewiesen werden, ein Verfahren im Sinne des Tierschutzgesetzes einzuleiten.“ Dem Stadtdirektor Schultheiß entgegnet Sagel: „Es hat keine Weisung durch das Ministerium gegeben.“ Während sich Stadt und Land streiten, freut sich der Dritte: Covance-Geschäftsführer Friedhelm Vogel sieht im Gerichtsbeschluss „einen wichtigen Schritt zu vollständigen Entkräftung unhaltbarer Vorwürfe gegen unser Labor“. NAW