Bremen döst

Die Grünen stellen die dringenden Bildungs-Fragen von McKinsey dem Senat – doch der antwortet: Wir warten ab

taz ■ Die Bremer Grünen wollten vom Senat in einer kleinen Anfrage wissen, ob er aus den Positionsbestimmungen der Beratungsgesellschaft McKinsey Konsequenzen zieht. Die Unternehmensberater hatten sich in großem Stil an der Bildungsdebatte beteiligt und dabei Bildungsausgaben unter die Investitionen eingereiht: „Lieber früh investieren als spät reparieren.“ Aus ihrer Analyse der Pisa-Ergebnisse zogen sie den Schluss, dass das deutsche Schulsystem nur dann modernen Anforderungen gerecht werden kann, wenn an Stelle einer frühen Differenzierung ein integratives Schulsystem eingeführt wird.

Die Antwort, die der Senat am Dienstag abgesegnet hat, ist im wörtlichen Sinne ein Musterbeispiel an Ignoranz. Der Senat sieht in den Reformempfehlungen „wichtige Anstöße für die weitere Reformdiskussion im deutschen Bildungssystem“, heißt es da. Aber diese Feststellung heißt überhaupt nichts. Weil er „fruchtlose Strukturdebatten wie in den 70er und 80er Jahren vermeiden“ will, wird die Frage der Differenzierung nicht thematisiert.

Vor allem zieht der Senat „noch keine Konsequenzen aus diesen Analysen und Empfehlungen, weil er die weitere Reformdebatte innerhalb Deutschlands abwarten will.“ Bremen ist eben ein kleines Bundesland und da kann man keine eigene Politik machen.

Geradezu aufregend ist demgegenüber der Forderungskatalog der McKinsey-Berater. (siehe www.mckinsey-bildet.de). kawe