: Mannesmänner scharf gerügt
FRANKFURT/MAIN ap ■ Das von jedem Schuldbewusstsein freie Auftreten der Mannesmann-Manager und -Aufsichtsräte vor dem Düsseldorfer Landgericht ist auf massive Kritik gestoßen. Unternehmer bezeichneten die von den Angeklagten kassierten Abfindungen von insgesamt 111 Millionen Mark als zu hoch. FDP-Vize Rainer Brüderle sagte: „Arrogantes oder überhebliches Auftreten schadet nicht nur den Beteiligten selbst, sondern auch dem Ansehen unseres Rechtsstaats.“ Heftigen Unmut löste die Bemerkung des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann aus, Deutschland sei „das einzige Land, wo diejenigen, die erfolgreich sind, deswegen vor Gericht stehen“. NRW-SPD-Chef Harald Schartau sagte, der „wesentliche Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Bananenrepublik“ sei die Unabhängigkeit der Justiz. Trigema-Chef Wolfgang Grupp meinte, er sei sicher, die Herren hätten diese Beträge so nicht festgelegt, wenn sie sich selbst hätten bezahlen müssen. Das sei doch so, als ob ein Unternehmer das Weihnachtsgeld für die Mitarbeiter streicht und sich zugleich einen Maybach für 350.000 Euro bestellt.