: MEDIENTICKER
Colin Powell (63), US-Außenminister, hat in einem Artikel für die russische Zeitung Iswestija die einseitige Medienberichterstattung in Land kritisiert. In Russland ist die politische Macht „noch nicht völlig an das Recht gebunden“, schreibt Powell. Es gebe zu wenige unabhängige Medien und politische Parteien. (ap)
Die SPD (140) kauft Zeitschriften ein. Die der SPD gehörende Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft ddvg hat in Hamburg das Schwulen- und Lesbenmagazin YAG erworben. Weil der ddvg bereits zwei Zeitschriften in Hamburg gehören, sieht die FDP die Pressefreiheit gefährdet. Deren Medienpolitischer Sprecher Burkhardt Müller-Sönksen spricht von heimlicher Eroberung des Zeitschriftenmarktes und fordert, die SPD als Eigentümer müsse im Impressum der YAG erscheinen. In der Vergangenheit hat es öfter Debatten um Medien gegeben, an denen die ddvg und damit die SPD beteiligt ist. Dazu gehört unter anderem die Sächsische Zeitung aus Dresden oder die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Besonders konservative Politiker fordern immer wieder, die SPD solle solche Beteiligungen verkaufen, weil sie so Meinungsmache betreiben könne. Medienwissenschaftler konnten bisher keine Beeinflussung der Blätter durch die SPD nachweisen. (taz)
Im BDZV, dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (50), herrscht offenbar Zwist über die neuen Fusionsregeln für Regionalblätter. Während der Gesetzentwurf von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement zur großzügigeren Regelung von Zukäufen von Verlagen wie Springer, WAZ-Gruppe, DuMont Schauberg und Holtzbrinck begrüßt wird, fürchten mittlere und kleine Verleger um ihre Existenz. Wie die FTD am Montag berichtete, soll es im Ringen um eine Zustimmung oder Ablehnung der Entwürfe heute zu einer Kampfabstimmung kommen. (taz)
Die RTL-Journalistenschule (4) in Köln bietet wieder 30 neue Ausbildungsplätze an. Die zweijährige Ausbildung beginnt 2005. Bewerbungen werden im Februar angenommen (www.rtl-journalistenschule.de). Für das derzeit laufende Programm hatten sich vor zwei Jahren 1.000 Interessenten beworben. (dpa)