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Archiv-Artikel

Metaller vor Streik

Unternehmer wollen längere Arbeitszeiten, Gewerkschaft verlangt mehr Lohn. Friedenspflicht läuft übermorgen ab

MÜNCHEN ap/rtr ■ Der IG-Metall-Vorsitzende Jürgen Peters hat Streiks angedroht. Wenn die Arbeitgeber bei ihrer jetzigen Position blieben, sei ein Arbeitskampf unausweichlich, sagte Peters gestern im Berliner Inforadio. „Die Arbeitgeber haben die kühne Vorstellung, dass eine Gewerkschaft die 40-Stunden-Woche wieder unterschreibt und auch noch zubilligt, dass das kostenlos sein soll“, sagte Peters. Das entspreche einer Lohnkürzung von 14,5 Prozent.

In der Nacht von morgen auf Donnerstag endet die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie. In Baden-Württemberg laufen die Verbereitungen der IG Metall für erste Warnstreiks auf Hochtouren. Den Auftakt soll nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag das Mercedes-Werk von DaimlerChrysler in Sindelfingen machen.

Wie zuvor in Baden-Württemberg legten die Arbeitgeber gestern auch in Bayern und Sachsen ein erstes Angebot über eine zweistufige Erhöhung der Löhne und Gehälter um jeweils 1,2 Prozent vor. Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer wies das Angebot zurück und erklärte, die Offerte sei nicht verhandlungsfähig. Neugebauer bekräftigte die Gewerkschaftsforderung nach 4 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Unterdessen will die IG Metall heute einen Kompromissvorschlag in die dritte Verhandlungsrunde der niedersächsischen Metalltarife einbringen. Grundlage sei ein Haustarifvertrag, der gerade mit dem Göttinger Mittelständler Mahr GmbH abgeschlossen worden sei. Er sehe bei 12 Monaten Laufzeit 3 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten vor.

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