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Archiv-Artikel

Das ist der deutsche Schicksalsberg unter den Kalendertagen

Von TM

Geschafft. Wieder mal ist ein 9. November an uns vorübergegangen. Ein Kalendertag, der bereits für so viel an Aufregung hierzulande gesorgt hat, dass manche vom 9. November als Schicksalstag der Deutschen sprechen, so wie der Nanga Parbat als deutscher Schicksalberg bezeichnet wird (weil der halt widerspenstig immer wieder Deutsche auf ihrem Weg nach oben von sich abschüttelte). Das geschah alles an einem 9. November (eine Auswahl):1.) In der Schlacht von Gammelsdorf setzt sich der spätere Kaiser Ludwig der Bayer gegen seinen Vetter Friedrich den Schönen durch. Sie gilt als eine der letzten großen Ritterschlachten, bei denen noch gepanzerte Reiter gegeneinander antraten. 2.) Die Hinrichtung des Demokraten Robert Blum 1848 gilt als der Anfang vom Ende der Märzrevolution. Deutschland bleibt erst mal weiter reaktionär. 3.) Novemberrevolution. Der 9. November 1918 bedeutet das Ende der Monarchie in Deutschland. Gleich zweimal wird die Republik ausgerufen, zuerst von Philipp Scheidemann und Stunden später von Karl Liebknecht. 4.) Mit dem Marsch auf die Münchner Feldherrenhalle 1923 bringt sich Adolf Hitler ins Gespräch. Noch aber können die Nazis gestoppt werden. 5.) Novemberpogrome. Bei der Reichskristallnacht 1938 brennen in Deutschland die Synagogen. Hunderte Reichsbürger werden ermordet, weil sie nicht den christlichen Glauben haben. 6.) 1989: die Mauer fällt. „Der 9. November – ein deutscher Jahrestag“ ist auch der Titel eines Vortrags, den der Politikwissenschaftler Peter Reichel am heutigen Montag um 20 Uhr im Martin-Gropius-Bau hält, im Rahmen des dort gerade stattfindenden Symposiums „Der Novemberpogrom 1938“. Am morgigen Dienstag ist dabei wieder um 20 Uhr auch der aktuelle Dokumentarfilm „Als die Synagogen brannten“ zu sehen. Niederkirchnerstraße 7 TM