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Archiv-Artikel

Schrille Töne

Harte Metall-Tarifverhandlungen im Bezirk Küste. Streiks für nächste Woche angedroht

Hamburg dpa/taz ■ In den Tarifverhandlungen für die rund 160.000 Beschäftigten in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie hat sich der Ton deutlich verschärft. Die IG Metall Küste warf der Arbeitgeberseite nach der zweiten Verhandlungsrunde, die gestern in Hamburg stattgefunden hat, „Erpressung“ vor und kündigte Warnstreiks an. „Die Tarifverhandlungen sind denkbar schlecht gelaufen“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller. Die Arbeitgeber hätten kein Angebot unterbreitet, sondern stattdessen Vorbedingungen gestellt, die unbezahlte Mehrarbeit nach sich ziehen würden.

Dagegen sprach Ingo Kramer, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, von einer „sachlichen Diskussion“. Er erwarte von der Gewerkschaft Entgegenkommen bei der Arbeitszeit. In Einzelfällen müsse es einen Rahmen geben, in dem Betriebsrat und Geschäftsführung Mehrarbeit vereinbaren könnten.

Kernpunkt des Konflikts ist die Forderung der Arbeitgeber nach einer Öffnung der 35-Stunden-Woche zu einer 35- bis 40-Stunden-Woche, wobei die Mehrarbeit im Einzelfall nicht vergütet werden soll. „Das wird es mit der IG Metall nicht geben“, sagte Teichmüller.

Der Tarifkonflikt in den Küstenländern wird in der kommenden Woche voraussichtlich mit Warnstreiks weitergehen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 11. Februar in Bremen angesetzt. Falls sich die Arbeitgeberseite bis dahin nicht bewegt habe, kündigte Gewerkschafter Teichmüller Urabstimmungen und Streiks an.