Geld und Geist für die Spitze

Wenn man die deutschen Univorsteher fragt, was ihr größtes Manko im Vergleich zu Harvard ist, dann sagen sie alle das Gleiche: Diese Eliteuni hat viel mehr Geld. Und viel mehr tolle Leute – Professoren wie Studierende.

Die Bundesregierung versucht nun auf einem Gebiet Abhilfe zu schaffen. Ab dem Jahr 2006 werden jährlich rund 250 Millionen Euro bereitgestellt, die fünf bis sechs Spitzenhochschulen erhalten sollen. Als Leistungszulage gewissermaßen zu ihrem normalen Budget aus den jeweiligen Landesmitteln. Die Gelder werden ausgeschrieben, das heißt: Jede Uni kann sich um den Zuschlag bewerben, der fünf Jahre lang pro Jahr 50 Millionen Euro bringt. Das zweite Problem der Hochschulen ist weniger bekannt – das Toppersonal. Die wesentliche Frage ist, so sagt der deutsche Nobelpreisträger Horst Störmer: „Sind wir konkurrenzfähig im Gerangel um die besten Köpfe der Welt?“ Störmer, der vor 27 Jahren in die USA ging, „um an der besten Wissenschaft der Welt teilnehmen zu können“, liefert Beispiele. Zu seiner Arbeitsgruppe an der Columbia University gehören ein Finne, ein Kanadier, ein Deutscher, ein Belgier, ein Thailänder – und ein US-Amerikaner. 30 Prozent der Professoren am Physik-Department sind Immigranten. Der Vorteil der USA ist, so der Deutsche Störmer: „Wir ziehen die besten Doktoranden der Welt an.“ CIF