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Unter Freunden

Bei der Feier für Friedenspreisträger Martin Rooney bleibt die vorgängige Polemik eine Randerscheinung

Ein Risiko war es nicht: Ohne Zwischenfälle verlief der Festakt für den diesjährigen Friedenspreisträger der Villa Ichon, Martin Rooney. Die Feier hatten Privatleute am Samstag in der Galerie Rabus organisiert. Die für den 8. März angesetzte offizielle Ehrung hatte der Vorstand der Ichon-Villa abgesagt. Man habe aufgrund von Leserbriefen des Briten mit Protesten gerechnet, hieß es damals zur Begründung.

Den Preis bekam der Germanist für seine Arbeiten über Armin T. Wegener zugesprochen. Im Stabe des deutschen Feldmarschalls von der Golz war der Schriftsteller 1915 zum Augenzeugen des Genozids an den Armeniern geworden. Bis zu seinem Tode erinnerte er publizistisch an dasVerbrechen. Aber, so Rooney in einem Vortrag, „die Welt bleibt stumm“. Dieses Schweigen aus politischem Kalkül habe die Planer anderer Völkermorde ermutigt.

Abgesehen von seinem am 28. Februar an den Ichon-Vorstand versandten Protestbrief (taz, 1. März), den Ralph Giordano im Anschluss an sein Grußwort verlas, fand die hitzige Debatte, die sich an das Ehrungs-Storno angeschlossen hatte, beim Festakt nur in Randgesprächen statt. Eine Fortsetzung findet sie am 29. März bei einer Podiumsdiskussion in der Villa. bes

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