: Gefahr aus Singapur
Mysteriöse Lungenkrankheit in Deutschland aufgetaucht. Patienten auf Isolierstation am Frankfurter Flughafen
FRANKFURT/MAIN afp/dpa ■ Ein neuer, hochansteckender Typ Lungenentzündung, der inzwischen weltweit neun Tote gefordert hat, hat womöglich Deutschland erreicht: Ein Arzt aus Singapur wurde am Wochenende mit verdächtigen Symptomen zusammen mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter in die Isolierstation der Uniklinik Frankfurt gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gab am Wochenende eine Reisewarnung wegen der Krankheit heraus, deren Erreger unbekannt ist und die bisher auf keine Medizin anspricht. Zu den Symptomen des Schweren Akuten Atemwegs-Syndrom (Sars) gehören sehr hohes Fieber, Muskelschmerzen, Husten und Atemnot. WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtlandt sprach von einer „weltweiten Bedrohung“.
Bei den in Frankfurt isolierten Patienten war gestern weiter unklar, ob sie an Sars leiden, wie der Leiter der Isolierstation, Hans-Reinhard Brodt, erklärte. Der Arzt hatte in Singapur zwei Sars-Patienten behandelt.
Trotz des aufgetretenen Krankheitsfalls haben die Behörden für Deutschland vorerst Entwarnung gegeben. Hessens Seuchenbeauftragte Angela Wirtz sagte gestern, es gebe keinen Hinweis darauf, dass sich weitere Passagiere des Flugzeugs aus New York mit der Krankheit infiziert haben. Mehrere europäische Länder trafen dagegen Vorkehrungen gegen mögliche Ansteckungen. So wurden in Italien die Gesundheitsdienste an Flughäfen und Grenzen in vorläufige Alarmbereitschaft versetzt. Auch in Österreich gaben die Behörden Warnhinweise aus.