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Archiv-Artikel

Attentäter angeblich tot

Drahtzieher der Istanbuler Anschläge vom 15. November 2003 soll im Irak Selbstmordanschlag verübt haben

ANKARA afp ■ Einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Istanbuler Anschläge hat sich einem Zeitungsbericht zufolge bei einem Selbstmordattentat in Irak in die Luft gesprengt. Azad Ekinci, der vor allem die Anschläge auf zwei Synagogen in Istanbul am 15. November geplant haben soll, habe Mitte Dezember ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor einer Polizeiwache im westirakischen Chaldija explodieren lassen, berichtete die türkische Tageszeitung Sabah gestern unter Berufung auf türkische Sicherheitsbeamte.

Demnach hörte die Polizei Telefongespräche Ekincis mit seiner Ehefrau ab, in denen er sagte, er und seine Freunde kämpften „überall auf der Welt gegen die US-Besatzung“. Er wolle einen „Märtyrertod gegen die Besatzung in Irak“ sterben. Seit dem Attentat von Chaldija gab es von Ekinci kein Lebenszeichen mehr.

Der Istanbuler Polizeichef Cerrah dementierte die Angaben. Es gebe keine konkreten Beweise dafür, dass Ekinci bei dem Anschlag in Irak getötet worden sei, sagte Cerrah laut Anadolu. Die Nachrichtenagentur zitierte zudem einen ranghohen Polizeibeamten, dem zufolge Ekinci laut syrischen Angaben vor zwei Wochen von Syrien nach Irak reiste.