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Archiv-Artikel

Die Mauer muss her!

550 Kilometer lang und noch nach mehr als 1.800 Jahren häufig in der Landschaft sichtbar: Der Limes war den Römern gelungenes Mittel zu Grenzziehung und Handel, doch zugleich misslungener Versuch zur militärischen Sicherung des eigenen Imperiums. Jetzt soll der Limes in Südwestdeutschland durch die Unesco zum Weltkulturerbe erklärt werden. Denn seine Spuren sind bedroht

von KLAUS HILLENBRAND

Es waren mindestens vierzehn Menschen, die den römischen Gutshof in den Hügeln oberhalb von Castra Regina, dem heutigen Regensburg, bewohnten. Sie produzierten Getreide und Fleisch für die Umgebung und die Truppe der 3. Italienischen Legion, und ihre villa rustica war so ausgestattet wie viele ähnliche Gutshöfe auch: Wohnhaus und Scheune waren voneinander getrennt. Es gab eine eigene Schmiede, einen Speicher und, als damals üblichen Luxus, ein römisches Bad. Und sie besaßen zwei Brunnen, einen mit Stein-, den anderen mit Holzfassung.

In dem Brunnen hat man die vierzehn Bewohner gefunden, rund 1.700 Jahre später und unter Tierkadavern verborgen: Männer, Frauen und Kinder, zum Teil nachweisbar miteinander verwandt, allesamt mit eingeschlagenen Schädeln.

Archäologische Untersuchungen ergaben, dass man diesen Menschen systematisch die Stirn mit einer Eisenstange oder einem ähnlichen Werkzeug eingeschlagen hat, zum Teil, als diese schon getötet waren. Die Frauen sind danach auch noch ausnahmslos skalpiert worden. Keine einfache germanische Plünderung war das, sondern ein Opferritual. Hat man die Menschen den Göttern dargebracht?

Der Großangriff der Alemannen um das Jahr 250 beendete noch nicht die römische Herrschaft im heutigen Süd- und Westdeutschland. Aber die antike Zivilisation hat sich dort doch nie mehr ganz von den germanischen Verwüstungen erholt. Landbewohner flüchteten in die Kastelle, die mit immer stärkeren Mauern gesichert werden mussten. Und ein Teil Roms ging schon damals für immer verloren: Der Limes, jener 550 Kilometer lange rechtsrheinische Grenzwall zum barbarischen Norden, musste aufgegeben werden.

Graben, Wall, Palisade und Mauer verfallen. Die Steine sind willkommenes Baumaterial. Die Bodenunebenheiten werden vom Pflug über Jahrhunderte langsam nivelliert. Auf dem Boden früherer Kastelle entstehen Kirchen, Häuser, Dörfer, ganze Städte. Die Römer werden vergessen: „Teufelsmauer“ heißt der Limes bei den Menschen in seiner Umgebung, weil nur der Beelzebub in der Lage gewesen sein kann, ein solches Bauwerk zu errichten.

Dennoch steckt viel Limes in den Mauern von mittelalterlichen Dorfkirchen. Aber erst Ende des 19. Jahrhundert beginnen gründliche Forschungen durch die Reichslimeskommission. Herauszufinden gilt, welches Erbe der Limes begründet hat. Jetzt haben sich die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz entschlossen, dieses längste Denkmal Deutschlands zum Weltkulturerbe bei der Unesco anzumelden.

Eine „Initialzündung für weitere Forschungen“ erhofft sich damit Wolfgang Czysz vom bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Denn immer noch sind viele Fragen um den Limes ungeklärt. Praktische Folgen hätte die Unesco-Adelung kaum. Doch es geht um den Erhalt eines herausragenden Zeugnisses der Zivilisation in Deutschland, und dabei kann die Weltkulturorganisation indirekt viel bewirken: „Die öffentliche Meinung ist unser Verbündeter“, meint Andreas Thiel vom Landesdenkmalamt in Stuttgart, der den Antrag koordiniert hat. Der Denkmalschützer erhofft sich nicht nur mehr finanzielle Mittel für weitere Forschungen, sondern auch öffentliches Bewusstsein für dieses einmalige Bauwerk.

Ein etwa ein Meter hoher Buckel mitten im Wald: Schnurgerade führt der Limes westlich des bayerischen Kipfenberg durch den dichten Nadelwald. Bäume wachsen mitten auf der Trasse, Füchse haben ihren Bau dort eingerichtet. Dichtes Buschwerk versperrt an einigen Stellen den Wanderweg. Manchmal treten die Steine aus dem Waldboden hervor, mit denen das römische Weltreich um das Jahr 200 die Demarkationslinie befestigte.

Am rätischen Limes, der an der Donau westlich von Regensburg seinen Anfang nimmt, wurde damals eine fette Steinmauer errichtet. Der ab dem württembergischen Lorch sich anschließende obergermanische Limes erhielt dagegen nur einen hölzernen Wall. Einstige Türme im Erdreich sind im Wald eher zu erahnen als zu bestimmen, kleine Kastelle sind völlig überwuchert.

Eine Grenzbefestigung im eigentlichen Sinn war der Limes anfangs nicht, darüber sind sich die Archäologen einig. Nach der Eroberung Südwestdeutschlands und der Gründung der Provinzen Rätien und Obergermanien um das Jahr 50 nach Christus unterblieb eine Markierung der Grenze zu den Barbaren rechts des Rheins zunächst sogar völlig. Die Römer waren in einer militärisch so starken Position, dass dies gar nicht notwenig, ja geradezu „lächerlich“ erschien, so der bayerische Denkmalpfleger Wolfgang Czysz.

Erst rund hundert Jahre später begann der Bau, zunächst als einfache Palisade mit eingelagerten Holztürmen. Auch da ging es nicht um den Kampf gegen einen gefährlichen Gegner, sondern um den „marodierenden Umzug von fremden Banden“ (Czysz), die die römische Umgebung unsicher machten. Erst in den letzten fünfzig bis sechzig Jahren seiner Existenz fungierte der Limes auch als Grenzbefestigung – und versagte vollkommen.

In den Feldern hat sich der Limes meist schlechter erhalten – der Grenzwall verläuft als unterirdisches Bodendenkmal. Bisweilen markiert noch eine Hecke dessen Verlauf, oft ist man auf den Kompass angewiesen, um den Kurs zu halten. Was nicht allzu schwierig scheint: In weiten Teilen verläuft das Bauwerk wie an einer Schnur gezogen geradeaus – nahezu senkrecht durch kleine Täler mit unangenehmen Steigungen, quer über einen Bauernhof mit wütend bellenden Hunden, mitten über einen Golfplatz, durch kleine Dörfer, auf Bundes- und Landstraßen.

Geradeaus, immer geradeaus. Von der Donau quer durch Bayern nach Baden-Württenberg, weiter in Richtung Norden bis Miltenberg am Main, durch das hessische Bergland in einem großen Bogen zur Lahn bis nach Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz. Rund neunhundert Wachtposten, 120 Kastelle über eine Grenzstrecke von 550 Kilometern.

Was war das für ein Leben? Tage- oder wochenlang hausten die drei- bis achtköpfigen Besatzungen in ihren Türmen, teils abseits der nächsten Kastelle. Archäologen haben Handmühlen, Keramik und anderes Haushaltsgerät gefunden. Die Soldaten mussten sich also selbst versorgen. Es waren keine römischen Legionäre, die hier Dienst taten.

Die römischen Hilfstruppen am Limes bestanden keineswegs aus Römern, es waren Germanen. Nach 25 schweren Dienstjahren winkte diesen Provinzbewohnern das römische Bürgerrecht. Manch einer erhielt danach ein Stück Land in der Nähe und errichtete dort seine villa rustica. Diese Gutshöfe versorgten die Truppen mit Lebensmitteln. Die Luftbildarchäologie verrät heute die untergegangenen Mauern der Gehöfte als dunkle Schatten.

Es hieße das römische Weltreich zu unterschätzen, vergliche man es mit kurzlebigen modernen Mächten. Die nach gerade einmal vierzig Jahren Existenz verschwundene DDR schottete sich mit Mauer und Wachtürmen radikal gegen den Westen ab – ein unsinniger Versuch, ökonomische Ungleichheiten mithilfe von Stacheldraht zu korrigieren.

Die USA bauen an der Grenze zu Mexiko einen Zaun gegen Einwanderer, und nicht viel anders agiert die Europäische Union an ihren Außengrenzen. Die römische Grenze dagegen war zweihundert Jahre lang durchlässig. Händler und Handwerker aus dem Norden überquerten sie und durften dabei sogar ihre Waffen tragen. Römische Handwerker arbeiteten wahrscheinlich als Gastarbeiter in Germanien. Einheimische Bewohner in den römischen Provinzen wurden romanisiert: Sie sprachen römisch, bauten nach römischem Vorbild, aßen eine Mischung aus mediterranen und germanischen Speisen – viele erhielten auch das römische Bürgerrecht. Der Limes – kein Wall der Abschottung, sondern eine Markierung, an der Zoll erhoben wurde.

Nur wenige Kilometer jenseits der Demarkationslinie entwickelte sich eine Zivilisation, die den germanischen Besuchern mehr als wunderlich erschienen sein muss. In Weißenburg in Bayern gruben Archäologen eine komfortable Badeanlage aus dem Boden. Im Kastell von Hofheim im Taunus entdeckten Forscher die Reste eines Austernbeckens, in dem sich die Tiere nach dem Transport von der Nordsee erholen konnten, ehe sie verzehrt wurden. Funde von bronzenen Miniaturstatuen, Goldschmuck und kostbaren Glasarbeiten zeugen von Wohlstand unter der römischen Elite.

Karg blieb dagegen das Leben der germanischen Hilfstruppen in römischen Diensten. Ein jeder Legionär musste lernen, mit dreißig Kilo Gepäck auf dem Rücken in fünf Stunden dreißig Kilometer zu marschieren. Kulinarische Genüsse mag es an Kaisers Geburtstag gegeben haben – meist bestand die Nahrung aus Getreide und Hülsenfrüchten. Massenunterkünfte in den Kastellen boten keinen Platz für Privatheit. Nur nach Dienstschluss fand man im zivilen Lagerdorf (vicus) Abwechslung: Das war oft nicht mehr als eine breite Straße mit Häusern und Buden an beiden Seiten.

Doch da gab es Handwerker und Händler, Weinstuben, Krämer – und Frauen. Eine Brosche für die Geliebte, ein paar Asse (römisches Kleingeld) für Wein und Damenbedienung: Für Lustbarkeiten war, wenn auch in bescheidenem Maßstab, gesorgt.

Und blieb die eigene Existenz auch für den römischen Legionär am Limes spartanisch, so sorgte der Staat immerhin für sein Wohl und seine Gesundheit. Im bayerischen Bad Gögging etwa errichtete schon vor 1.800 Jahren das Militär ein angenehmes Kurbad für seine Soldaten. Heiße Quellen sprudelten in einer prachtvollen Thermenanlage. Das Schwefelwasser muss gewaltig gestunken haben, doch ward es den Truppen gewiss eine Wohltat.

Was war das für ein Unterschied zum Alltag in Germanien! Das dortige Leben verlief im Vergleich in der Tat barbarisch. Bäder? Unbekannt. Steinhäuser, ja repräsentative Architektur mit entsprechenden künstlerischen Ausschmückungen? Gab es nicht. Üblich waren stattdessen in Holzpfostenarchitektur errichtete Wohnstallhäuser, durch die der Wind pfiff und in denen Mensch und Tier unter einem Dach hausten. Urbanes Leben kannten die Germanen nicht. Höchstens, dass ein paar Höfe zusammengelegt wurden: Dörfer im Grunde, den Deutschen lieb und wert noch heute.

„Die Speisen sind einfach: Wildobst, frisches Wildbret, gestockte Milch; ohne besondere Zubereitung, ohne Reizmittel stillen sie den Hunger“, wusste (der römische Chronist) Tacitus über die unterentwickelten Nachbarn zu berichten. Von „Fleisch, das in Stücken gebraten ist“, berichtete der Grieche Poseidonios. Dagegen die kulinarischen römischen Genüsse , die schon bald bis an den Limes gelangten: Raffinierte Würzessenzen sorgten für überraschende Geschmacksrichtungen. Olivenöl kam aus Italien, Datteln und Reis aus dem Orient. Geflügelfarmen in Belgien und Holland sorgten für den Nachschub an magerem Fleisch. Den Wein importierte man in Amphoren aus Italien.

Bier dagegen bildete eine Art kulturelle Scheidelinie und war höchstens etwas für die germanischen Hilfstruppen. Wie sprach Kaiser Julian (332–363): „Wein duftet nach Nektar, Bier aber stinkt nach Bock.“

So war der Limes auch eine Grenze zwischen einer antiken Zivilisation und dem bäuerlich geprägten, einfachen Leben im Familienverband der Germanen. Und diese Grenze, respektive der dahinter lockende Luxus, weckte naturgemäß Begehrlichkeiten. Die Siedlungsdichte jenseits des Limes stieg an. Zunächst sorgte der Handel für eine Teilhabe am römischen Wohlstand, wobei nachweisbar Vieh, Bernstein und Frauenhaar als Tauschobjekte dienten. Darüber hinaus verdingten sich viele Germanen in der römischen Truppe.

Doch es blieb nicht bei der friedlichen Koexistenz. Räuberbanden fielen plündernd in die römischen Provinzen ein. In Rom gefertigte Metallgegenstände fanden sich jüngst in germanischen Grabbeigaben in Mecklenburg und Sachsen-Anhalt. Ehrlich erstandene Wertgegenstände oder Ergebnis von Raub und Diebstahl?

Weit über hundert Jahre lang herrschten weitgehend Ruhe und friedliche Koexistenz an der nördlichen Reichsgrenze. Doch dann begann eine Serie von Überfällen und Kriegen. Die Germanen wollten sich nicht länger mit der indirekten Teilhabe am römischen Wohlstand durch Handel und Wandel zufrieden geben. Sie stellten die Machtprobe. Der Limes verschwand, schnell und unaufhaltsam. Schon bei den Markomannenstürmen in der Regierungszeit von Kaiser Marc Aurel (161–180) konnte das Bauwerk nur wenig gegen die Angreifer ausrichten.

Zum einen war ein beträchlicher Teil der Besatzung damals wegen eines Krieges gegen die Parther nach Mesopotamien und Armenien abgezogen worden. Zum anderen konnten die kleinen Turmbesatzungen nebst den Truppen der dahinter liegenden Kleinkastelle zwar Räuber- und Banditenbanden zurückschlagen, nicht aber ein Heer von Angreifern. Dennoch wurde der Limes mithilfe frischer römischer Truppen wieder aufgebaut.

Doch als die Alemannen um 250 ihren Großangriff auf Rätien begannen, war das Reich durch innere Kämpfe geschwächt, die Truppen dem Angreifer nicht gewachsen und der Limes selbst für einen solchen Kampf überhaupt nicht gebaut. Brandspuren in Kastellen und villis rusticis zeugen von Zerstörung und Tod. Der Angriff kam offenbar so überraschend, dass kaum mehr Zeit zur Vorbereitung blieb. Davon zeugt im Kastell Pfünz im Altmühltal eine grausige Entdeckung: Dort fand man in einer Eisenkette mit Ring die Unterschenkelknochen eines Gefangenen, der bei lebendigem Leibe verbrannt sein muss.

Dass das Konzept eines Grenzwalls zur Herrschaftssicherung nicht tauglich ist, haben nach den Römern noch viele Mächte erfahren müssen. Ob die Maginotlinie in Frankreich, die Berliner oder die Chinesische Mauer: Steine halten stets länger als die Macht.

Der Limes verschwindet, langsam, aber scheinbar unaufhaltsam. Ironie der Geschichte: Das bundesdeutsche Wirtschaftswunder hat durch Neubauten mehr zerstört als Jahrhunderte zuvor. Ein wirksames Verbot, auf den unterirdischen Trümmern neue Gebäude zu errichten, existiert nicht.

Die Denkmalschützer können jedoch im Vorfeld auf Flächennutzungspläne einwirken, meist mit Erfolg. „Die meisten Bürger sind sehr willig“, erkennt Wolfgang Czysz an: „Aber mancher übersieht uns bewusst.“ Der Stuttgarter Archäologe Andreas Thiel sieht „sehr starke Zerstörungen im Vergleich zur Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert“, als der Limes erstmals systematisch untersucht worden ist.

Die Forscher haben den Antrag auf die Aufnahme als Unesco-Weltkulturerbe mit einer Bestandsaufnahme verknüpft, deren Ergebnis erschreckend ist. „Viele Bereiche sind inzwischen durch die Landwirtschaft gänzlich eingeebnet“, so Thiel. Tiefere Pflüge sorgen für das Ende des Limes. Und selbst im Wald geht es der römischen Demarkationslinie an den so typischen Buckel. „Immer größere Forstmaschinen fahren über den Limes und die Kleinkastelle“, beklagt Wolfgang Czysz: „Wenn so ein Gerät über einen ehemaligen Turm fährt, dann ist der zerstört.“

Die meisten Arbeiter, für kurze Zeit zum Holzschlag aus Osteuropa geholt, verstünden kein Deutsch, und so seien die alten Hinweistafeln inzwischen vollkommen nutzlos. In mühsamen Verhandlungen versucht der Archäologe die Forstwirtschaft zu bewegen, den Limes bei ihren Arbeiten zu umgehen.

Hinzu kommen immer wieder Raubgrabungen durch „Hobbyarchäologen“, die mit ihrer Suche nach wertvollen römischen Hinterlassenschaften das Bodendenkmal beschädigen. Dazu trägt in manchen Bundesländern eine weltfremde Rechtslage bei, nach der das Graben zwar verboten, das Suchen jedoch erlaubt ist. „Die Sondenjäger sind ein großes Problem“, meint Czysz. Wenn man diese Schatzsucher nicht gerade in flagranti erwischt, sei ihnen nur schwer etwas nachzuweisen.

So soll die Auszeichnung als Weltkulturerbe in erster Linie dazu dienen, die Sensibilität der Bevölkerung wie der Verwaltung für die Verletzlichkeit des Bauwerks Limes zu erhöhen und zugleich die örtlichen Gemeinden dazu ermuntern, „ihren“ Grenzwall zu schützen. Vor mehr Tourismus haben die Archäologen keine Angst, im Gegenteil: „Tourismus ist ganz klar eine Chance“, meint Thiel. Künftig soll der Limes genau gekennzeichnet und an einzelnen Stellen rekonstruiert werden.

Nur, gibt der bayerische Denkmalpfleger Czysz zu bedenken, sollte er nicht so weit gehen wie in einigen hessischen Gemeinden: Dort boten findige Unternehmer komplette „Römertürme“ aus Beton nebst „Kleinkastellen mit eingebautem Grillplatz“ zwecks Steigerung des Fremdenverkehrs an.

KLAUS HILLENBRAND, 45, studierte Politik und ist Chef vom Dienst bei der taz. Seit einiger Zeit wandert er den Limes ab und erreichte auf dem Weg von der Donau zum Rhein zuletzt den Flecken Osterburken