Taiwans Ex-Präsident in Haft

TAIPEH dpa/taz ■ Taiwans Expräsident Chen Shui-bian ist nach einer nächtlichen Befragung vor dem Bezirksgericht von Taipeh am Mittwochmorgen festgenommen und ins Gefängnis gebracht worden. Ihm wird Veruntreuung von Staatsgeldern und Bestechlichkeit im Amt vorgeworfen. Chen drohen bis zu 30 Jahre Haft. Er soll laut Ermittlern während seiner Amtszeit (2000–2008) 375.000 Euro aus einem geheimen diplomatischen Fonds veruntreut haben. Auch wird ihm vorgeworfen, 16,5 Millionen Euro Bestechungsgelder von Geschäftsleuten angenommen. Der Prozess soll noch vor Jahresende beginnen. Chen, der Taiwans Unabhängigkeit befürwortet, nennt das Verfahren politisch motiviert. Die jetzige Regierung ist wesentlich chinafreundlicher.