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Archiv-Artikel

Opferangaben ohne Gewähr

24 Todesopfer in ihren Reihen räumen die Angreifer ein, mehr als 100 tote Zivilisten melden irakische Behörden: Die Angaben über Tote und Verletzte in den ersten fünf Kriegstagen sind bestenfalls vage

BERLIN afp/rtr/dpa ■ Seit Beginn des Irakkriegs sind nach amtlichen irakischen Angaben und der US-geführten Truppen mehr als hundert Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass es aufseiten der USA und Großbritanniens nach deren eigenen Angaben mindestens 24 Todesopfer gegeben hat. Auf irakischer Seite kamen nach Regierungsangaben über 100 Menschen ums Leben, darunter vier Militärs. Dazu kommen laut Berichten aus Amman und Damaskus vier Jordanier und fünf Syrer. Zudem wurden zwei Journalisten getötet, zwei weitere gelten als vermisst, so Reporter ohne Grenzen.

Reuters meldet unter Berufung auf irakische Angaben, in der Nacht auf Montag seien 62 Menschen getötet und mehr als 400 verletzt worden. Bei der Bombardierung Bagdads wurden 194 Menschen verletzt, sagte Iraks Informationsminister al-Sahaf. Von Todesopfern sprach er nicht. Babel, südlich von Bagdad, habe mit 30 die höchste Zahl an Toten zu verzeichnen. In Basra seien 14 Menschen getötet worden. Bei einem US-Luftangriff im Westirak hat eine Rakete einen Bus mit syrischen Flüchtlingen getroffen. Dabei wurden fünf Insassen getötet und zehn verletzt, meldete die syrische Nachrichtenagentur Sana.

Ein Überblick von AFP: 1. Kriegstag, 20. 3.: Das staatliche irakische Fernsehen meldet den Tod vier irakischer Militärs. 2. Kriegstag, 21. 3.: Zwei US Marines werden im Gefecht getötet, teilt die US-Armee in Katar mit. Beim Absturz eines US-Transporthubschraubers kommen in Kuwait 8 britische Marines und 4 US-Soldaten ums Leben. Drei Menschen sterben laut Gesundheitsministerium bei Luftangriffen auf Bagdad. 3. Kriegstag, 22. 3.: Sechs britische Militärs und ein US-Soldat sterben bei der Kollision von zwei Hubschraubern über dem Golf. Auf einem US-Camp in Kuwait zündet ein Soldat mehrere Granaten und tötet einen Kameraden. Im Südirak stirbt der britische ITN-Journalist Terry Lloyd, wahrscheinlich durch friendly fire. Im Nordirak stirbt der australische Kameramann Paul Moran durch eine Autobombe. Bei den Angriffen auf Basra werden laut Informationsministerium 77 Zivilisten getötet und 366 verletzt. 45 Menschen sterben nach kurdischen Angaben durch US-Angriffe auf Stellungen von Kurden in Nordirak. 4. Kriegstag, 23. 3.: Die US-Armee räumt den Tod „mehrerer“ Soldaten bei Kämpfen um Nasirija ein; der Irak beziffert die Zahl getöteter alliierter Soldaten auf „mindestens 25“. Der Sender al-Dschasira zeigt Aufnahmen von mindestens fünf toten US-Soldaten sowie von fünf gefangenen US-Militärs. Nach Angaben aus London werden zwei britische Soldaten im Südirak vermisst. Ihr Tornado sei versehentlich von einer US-Patriot-Rakete abgeschossen worden, heißt es. Laut Informationsminister Sahaf sterben bei Angriffen auf Bagdad, Berbela, Basra und Babel 24 Zivilisten. 411 Menschen werden verletzt. 5. Kriegstag, 24. 3.: Laut Augenzeugen werden bei einem Raketenangriff auf ein dicht besiedeltes Viertel von Bagdad fünf Menschen getötet. Ein britischer Soldat wird bei einem Gefecht getötet. Zwei weitere britische Soldaten gelten als vermisst.