Lungenkrankheit beunruhigt WHO

Hongkong, Frankreich und Japan melden neue Verdachtsfälle der SARS-Erkrankung

GENF/HONGKONG ap ■ Die Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet eine weitere Ausbreitung des Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS). In Hongkong könnte sich die ansteckende Lungenkrankheit auf zehn Krankenhäuser und einige Schulen ausgedehnt haben, sagte der WHO-Experte für übertragbare Krankheiten, David Heymann, gestern. Weltweit wurden bislang 17 Tote und 456 an SARS Erkrankte gezählt.

Derweil stieg die Befürchtung, dass sich die Krankheit auch über Flugpassagiere verbreiten könnte. In Hongkong wurden gestern 26 neue Verdachtsfälle bekannt. Auch in Frankreich, Japan und auf der chinesischen Insel Macau wurden neue Verdachtsfälle gemeldet. Die WHO forderte die chinesischen Gesundheitsbehörden zu verstärkten Vorbeugemaßnahmen auf.

Nach der ersten Annahme, der SARS-Erreger könne ein Paramyxovirus sein, wird jetzt vermutet, dass SARS durch eine genetisch veränderte, neue Variante des gewöhnlichen Erkältungsvirus ausgelöst werden könnte. Bei Menschen, die sich mit SARS infiziert haben, seien Spuren des Coronavirus nachgewiesen worden, teilte das US-Zentrum für Seuchenkontrolle in Atlanta mit. Eine sinnvolle Bekämpfung hängt davon ab, wie SARS übertragen wird. Falls es von Person zu Person übertragen wird, sind die Vorbeugemaßnahmen relativ einfach zu handhaben. Experten befürchten allerdings, dass sich der vermeintliche Virus wohl auch durch die Luft überträgt. Dann wären effektive Quarantänemaßnahmen in den Millionenstädten Asiens äußerst schwierig durchzusetzen.