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Lynchjustiz in Sachsen-Anhalt

BURG ap ■ Polizei und Staatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt ermitteln in einem Fall von Lynchjustiz. Die mutmaßlichen Täter im Alter von 16, 17, 19 und 22 Jahren haben bereits gestanden und sitzen in U-Haft, so ein Polizeisprecher gestern. Danach haben sie in der Kleinstadt Burg bei Magdeburg in der Nacht zum Samstag einen 46-jährigen Mann zu Tode geprügelt und getreten, weil er sich vor einigen Jahren an seiner damals sechsjährigen Stieftochter vergangen hatte. Der Mann sei im Jahr 2000 vom Landgericht Stendal wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu einer Freiheitsstrafe von eineinhalb Jahren verurteilt worden, die für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurde. Das habe sich wohl in der Nachbarschaft herumgesprochen. Nach einem Diskobesuch lauerten die Verdächtigen den Erkenntnissen zufolge dem Mann auf, schleiften ihn in einen Hinterhof und prügelten und traten ihn mit „brutaler Gewalt“, wie die Rechtsmediziner nach der Obduktion feststellten. Als Motiv gaben sie die Vorstrafe ihres Opfers an.

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