: Scheitern ist hip
Die Praktikanten des „creativevillage“ laden zur interaktiven Book-Release und Loser-Party nach Mitte
Viele haben einfach genug, wollen nicht mehr kämpfen gegen Supermarktkassiererinnen und BMW-Fahrer und unfreundliche Bedienungen in den Szenecafés. Ganz dunkel erinnern wir uns vielleicht an eine Zeit, in der das anders war. Da guckte man „Miami Vice“ und fand die Sonnenbrille von Don Johnson total cool. Damals wurden Wörter wie Yuppie erfunden und die dazu gehörigen Bars gleich mit dazu. Berlin-Mitte ist da eigentlich nur noch ein schwacher Abklatsch und eigentlich auch gar nicht mehr zeitgemäß. Junge Menschen haben doch ganz andere Probleme. Sie sind die Kinder der Krise, sie sind die lost generation. „New Economy, Familienväter, beste Freunde, deine große Liebe – Ideen, Visionen, Talente – alle zerbrechen, alles ist leer, sprachlos, eingefroren im Moment des Scheiterns“, schreiben die Macher von „fini.sch“, der Party des Scheiterns. Es sind junge Menschen, die eigentlich hoffnungsvoll sein müssten, sind sie doch Praktikanten beim „creativevillage“, einer Initiative von taz, Gruner + Jahr, Scholz & Friends. Bei der Party wird zugleich „sch“ vorgestellt, das Buch zum Scheitern, in dem die sich beim Scheitern einstellende Leere von den Praktikanten mit 200 Seiten voll geschrieben wurde. Ab 23 Uhr gibt es VJ’ing mit den Hamburger Jungs von Giraffentoast.