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Archiv-Artikel

Augen auf

Apokalyptischer Taumel, aus dem Nichts geboren: das Tanzstück „wonderworld“ im Dock 11

Am Anfang ist das – Nichts. Das reine Nichts aber ist dasselbe wie das reine Sein, das wusste schon der alte Hegel, der sich in solchen Fragen selten geirrt hat.

Der Künstler Kasimir Malewitsch hat es wohl auf seine Weise geahnt, als er sein weißes Quadrat malte: ein weißes Quadrat auf weißem Grund, das ist die Form, in der alle Gegensätze zusammenfallen, in der kein Zweifel möglich ist und kein Widerspruch. Und in der doch auch alle Möglichkeiten liegen. Von Malewitschs weißem Quadrat ließ sich auch die Tanzkompanie Michele Murray inspirieren: zu ihrem Tanzstück „wonderworld“. Aus dem Nichts entstehen hier Zeiten, Orte, Identitäten, die zueinander in Verbindung treten und dabei ins Surreale kippen. In ihren Sücken peilt Michele Murray eine Art „freudige Apokalypse“ an.

Am Anfang ist das Nichts, am Ende der Untergang. Das dazwischen nennt man Leben.

Dock 11, 20.30 Uhr