: was macht eigentlich... … Klaus-Dieter Helbig?
Den FC Union verlassen
Der Mann ist Urgestein. Oder müsste es bei den Fußballern von Eisern Union nicht Ureisen heißen – oder gar Alteisen? Wie altes Eisen jedenfalls behandelt der 1. FC Union gerade seinen Kotrainer Klaus-Dieter Helbig. Er darf nur noch bis zum Saisonende arbeiten, danach will der Verein sich von ihm trennen. Zuletzt beschränkte sich Helbigs Tätigkeit darauf, das Spiel zu beobachten und den Torwart warm zu schießen. In den Siebzigern hatte Helbig seine große Zeit: In über hundert Einsätzen hielt er für das Köpenicker Team die Knochen hin, und 1989 machte Union den 51-Jährigen zum Assistenztrainer. Die Entlassung sei Teil eines personellen Umbruchs, verkündet jetzt der Verein. Aber warum setzt man in misslicher Lage einen altgedienten Herrn an die Luft, der ohnehin kaum Verantwortung trägt? Im Januar war, trotz zwölftem Tabellenplatz, noch eitel Sonnenschein. Da kickte Helbig sogar selbst in einem Trainingsspiel auf Mallorca gegen sein Team. Die bis heute sieglose Rückrunde war noch nicht angebrochen, und es sah aus, als könne Helbig mit Union in Frieden alt werden. Doch jetzt, acht Spiele vor Saisonende, wird zaghaft umgebaut und zunächst der Assistent entfernt. Torwart Robert Wulnikowski kriegt so einen professionellen Warmschießer, und das Spiel beobachtet Trainer Mirko Votava dann eben selbst. Doch legt Union nicht zu und gewinnt mal wieder ein Spiel, bleibt von diesem Rauswurf in der nächsten Saison nur der Luxus, Drittligamannschaft mit eigenem Torwarttrainer zu sein. CHT FOTO: ARCHIV