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Archiv-Artikel

vorlauf lautsprecher Jörg Labisch sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Was die diversen Antikriegsdemos angeht, bleibt nichts anderes übrig, als auf die Straße und angeklebte Plakate zu verweisen. Das linke Großereignis allerdings soll in dieser Woche eh ein anderes sein, denn obzwar sich auf dem Alexanderplatz vor kurzem ein Verwirrter mit einem Plakat sehen ließ, auf welchem er verkündete: „Lieber arbeitslos mit Schröder als mit Stoiber in den Krieg“, macht die Arbeitslosigkeit auch nicht eben froh. Und bekanntlich steht der Feind stets auch im eigenen Land, weswegen der 1. April zum Mobilisierungstag wird. Am Dienstag nämlich nehmen in Deutschland die so genannten Personalserviceagenturen ihre Arbeit auf, die Arbeitslose an Zeitarbeitsfirmen verleihen können – für wenig Geld. Gegen diese Schikanierung soll protestiert werden, in Berlin am Arbeitsamt Wedding in der Müllerstraße (15 Uhr). Am Mittwoch bereiten sich die Grenzcamp-AktivistInnen im A6-Laden auf das Grenzcamp in Köln vor. Es wird informiert, diskutiert und der obligatorische Film gezeigt (Adalbertstraße 6, 19 Uhr). Am Donnerstag dann gibt es eine interessante Veranstaltung in der Kaderschmiede: Unter dem Titel „Nazis neue Kleider, dem ein „des“ fehlt, geht es um das „neue“ Auftreten von Rechtsradikalen, die sich zum Teil von Autonomen nicht mehr unterscheiden, sogar Dreadlocks tragen oder – wer hätt’s gedacht? – mit dem Pali-Tuch symbolisieren, dass sie gegen Israel und seine BewohnerInnen sind. Diese Beobachtung ist nicht neu, schon bei den rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen trugen Leute X-Kappen und andere vermeintlich „linke“ Klamotten – dennoch sollte des Öfteren darüber geredet werden, dass man Gesinnung nicht zwangsläufig an den Schuhen erkennt (Rigaerstraße 94, 19 Uhr).