: Plattform für aktuellen Tanz
Zum ersten Mal findet die „Tanzplattform Deutschland“ in Nordrhein-Westfalen statt. Das Tanzhaus NRW hat die 35 Veranstaltungen in Düsseldorf organisiert
Tanz soll „fest und verbindlich in den Lehrplan von Schulen aufgenommen werden“, heißt es am Ende des Experten-Symposions mit Tanzpädagogen und Kulturpolitikern. Zwei Tage lang tagten sie im Rahmen der „Tanzplattform Deutschland“ in der Landeshauptstadt.
Das Tanzhaus NRW veranstaltet noch bis Sonntag den biennalen Überblick über aktuelle Tendenzen im deutschen Tanzgeschehen. „Wir haben das Geld besorgt und kümmern uns um die Organisation“, sagt Pressesprecherin Angela Vucko. Die Plattform gelte als das bedeutendste Forum für zeitgenössischen Tanz und finde zum ersten Mal in NRW statt. Rund 450 Fachbesucher aus 35 Nationen nehmen an der Mischung aus Tanzperformances, Diskussionsforen und einer Foto-Ausstellung teil. Zum ersten Mal wählte eine Jury aus, die auch starke Tendenzen zum Sprechtheater feststellte. Dabei sind: Samir Akika und seine Kompanie Les Petits Poissons, Raimund Hoghe sowie die Gruppe Neuer Tanz aus Düsseldorf, aus Hamburg Antje Pfundtner und Jochen Roller, aus Frankfurt/ Main die Gruppe Frankfurter Küche mit Kattrin Deufert und Thomas Plischke, sowie 12 Ensembles aus Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main. Christoph Winkler aus Berlin ist heute abend im großen Saal des Tanzhauses mit „Fatal Attractions“ zu sehen. Basierend auf Motiven aus „Titus Andronicus“ von William Shakespeare untersucht er die Thematik der Verstümmelung. Winkler, der vor seinem Choreografiestudium auch Kampfsportarten trainierte, sieht einen Zusammenhang mit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms, die auch Grenzen körperlicher Konditionierung zu verändern scheint.
Die Gruppe „Neuer Tanz“, die im Marstall Schloß Benrath ansässig ist, beendet die Plattform dort am Sonntagabend mit „winged nightmare left wing“.
PETER ORTMANN