: Grüne blocken Castor
Landtagsfraktion lehnt Atomtransporte nach Ahaus ab: „Unsinnig und gefährlich“. Sachsen soll lagern
DÜSSELDORF taz ■ Die grüne Landtagsfraktion hat sich eindeutig gegen neue Atommülltransporte in das Zwischenlager Ahaus ausgesprochen. Die geplante Castor-Lieferung mit Brennelementen aus dem ehemaligen DDR-Forschungsreaktor aus dem sächsischen Rossendorf bei Dresden sei „unsinning und gefährlich“, so der atompolitische Sprecher der Grünen, Rüdiger Sagel: „Der Atommüll sollte weiter in Rossendorf gelagert werden, bis ein Endlager für Atommüll gefunden ist.“ Das atomkraftwerkfreie Nordrhein-Westfalen dürfe nicht „zum Atomklo für andere Bundesländer“ werden.
Die Grünen rücken damit von einem Parteiratsbeschluss vom vergangenen Dezember ab. Darin hatte es geheißen, die Transporte aus Rossendorf dienten der Abwicklung der Atomindustrie und seien „daher anders zu bewerten“ als Lieferungen aus laufenden Atomkraftwerken. Politisch verantwortlich sei aber die sächsische Landesregierung – die wolle die Transporte mit allen Mitteln durchsetzen. „Die sächsische Landesregierung ist aufgefordert, die 18 Castoren in einem Zwischenlager unterzubringen, dass den notwendigen Sicherheitsansprüchen genügt.“
Doch das lehnt das CDU-geführte Kabinett klar ab: „Eine Zwischenlagerung in Sachsen würde mit rund 90 Millionen Euro 20 Mal teurer werden als die Ahauser Lösung“, so Dirk Reelfs, Sprecher des federführenden sächsischen Umweltministeriums, zur taz. Vor dem sächsischen Landtag hatte Umweltminister Steffen Flath gestern gesagt, ein Transport im ersten Quartal diesen Jahres vorstellen sei wahrscheinlich. WYP