: Plotpoint im Ufa-Thriller
Das Lübecker Unternehmen Kieft & Kieft übernimmt die Ufa-Kinos und wird größter deutscher Kinobetreiber
Zum ersten April hat der Lübecker Kinobetreiber Kieft & Kieft (CineStar) die angeschlagenen Ufa-Kinos übernommen. Im Oktober 2002 hatte die Hamburger Ufa-Theater GmbH & Co KG Insolvenz anmelden müssen. Eine Auffanggesellschaft, bestehend aus dem Lübecker Familienunternehmen und der vor allem in der Kinowerbung tätigen RoWo Holding, will durch den bereits beschlossenen Abbau von 70 der rund 1000 Arbeitsplätze und eine massive Verringerung der Mieten die verbliebenen 33 Ufa-Kinos in Deutschland sanieren.
Und an einigen Standorten, so Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder gestern in Hamburg, sei bereits eine Halbierung des Mietzinses ausgehandelt worden. Kieft & Kieft erhöhen die Zahl ihrer Kinos durch die Übernahme auf 97 und setzen sich damit an die Spitze der deutschen Kinobetreiber.
In Hamburg gehen die Kinos Grindel, Ufa-Palast und Streits in neuen Besitz über. Der Marktanteil (gemessen in Sitzplätzen) der Ufa an Hamburger Kinos ist von rund 50 Prozent im Jahr 1997 auf jetzt unter ein Drittel gesunken. Marlies Kieft kündigte gestern eine Grundrenovierung des Grindel, das auch weiterhin Originalfassungen zeigen werde, und atmosphärische Veränderungen im Ufa-Filmpalast an.
Insgesamt müssten bis zu sieben Millionen Euro investiert werden, um die Ufa-Kinos auf Vordermann zu bringen. Mit einer Umsatzsteigerung rechnet Kieft & Kieft, an der wiederum die australische Greater Union International seit vier Jahren zur Hälfte beteiligt ist, erst für das Jahr 2004. xml