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Aktive und passive Verbündete

DIE KÄMPFER. Eigene Kampftruppen im Irak haben die USA (300.000), Großbritannien (45.000), Australien (2.000) und Polen (200). In Spanien (900) gibt es Streit, ob die Soldaten kämpfende sind oder nicht. Kuwait gehört nicht dazu, aber von dort aus wird der Krieg geführt. Die Türkei hält sich ihre Optionen weiter offen, hat aber rund 4.000 Soldaten in einem Lager im Nordirak stationiert.

DIE MITLÄUFER. Nicht kämpfende Einheiten haben die Ukraine (532 Mann), Rumänien (278) und Albanien (70) an den Golf geschickt. Tschechien, Bulgarien, Dänemark, Südkorea und Litauen haben angeboten, Soldaten zu entsenden. Die Niederlande haben Soldaten in Raketenbatterien an der türkisch-irakischen Grenze stationiert.

DIE PASSIVEN. Portugal, Italien, Georgien und Singapur haben die Nutzung ihrer Militärbasen angeboten. In Ungarn wurden irakische Exilanten von den USA ausgebildet. Das Programm wurde allerdings Montagnacht suspendiert.

DIE NACHRÜCKER. Japan, El Salvador und Estland haben lediglich zugesagt, nach einem Krieg Friedenstruppen in den Irak zu schicken – ebenso wie einige der weiter oben aufgeführten Länder.

DIE OPPORTUNISTEN. Lettland, Slowakei, Mazedonien; Aserbaidschan, Armenien; Afghanistan, Usbekistan; Philippinen, Mongolei; Kolumbien, Nicaragua, Costa Rica, Honduras, Panama, Dominikanische Republik; Eritrea, Äthiopien, Ruanda, Uganda; Marshallinseln, Mikronesien, Salomon-Inseln, Palau, Tonga – sie alle haben sich als Mitglieder der Koalition bezeichnet, leisten aber keinen eigenen Beitrag, sondern erhoffen sich selbst politische Vorteile gegenüber den USA beziehungsweise gegenüber Nachbarn, die nicht Teil der Koalition sind.

DIE UNSICHTBAREN. Folgende Länder stehen nicht auf der offiziellen Liste, gehören aber nach Experteneinschätzung trotzdem zur Koalition: Israel, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate, Oman gehören alle mehr oder weniger zum Aufmarschgebiet der USA. Deutschland, Frankreich, Belgien, Kroatien und Griechenland haben der US-Luftwaffe Überflug- bzw. Auftankrechte gewährt und haben zum Teil US-Stützpunkte, die zur Kriegsinfrastruktur gehören; Ägypten und Zypern gelten als weitere politische Unterstützer. Damit gehören auch erklärte Kriegsgegner wie Deutschland oder Frankreich für die USA zu den „Willigen“.