: Fregatte bleibt allein
Verteidigungsministerium stockt Nato-Kontingent der Bundeswehr im Mittelmeer nicht mit Schnellbooten auf
BERLIN afp ■ Die Bundeswehr wird ihr Kontingent in der Nato-Operation „Active Endeavour“ nicht aufstocken. Dies teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums gestern mit. Deutschland werde sich wie bisher mit der Fregatte „Augsburg“ an der Operation im Rahmen des Antiterrorkampfs im östlichen Mittelmeer beteiligen. Die Beteiligung von Marineschnellbooten an der Ausweitung der Operation auf die Straße von Gibraltar sei von der Bundesregierung geprüft worden. Deutschland werde nicht aufstocken, „weil das notwendige Kräftedispositiv durch den Beitrag anderer Nationen gebildet wird“.
Der Spiegel hatte berichtet, nach einer Nato-Anfrage im Rahmen der Terrorbekämpfung „Active Endeavour“ sollten deutsche Schnellboote gemeinsam mit Patrouillenbooten aus Norwegen und Dänemark in der Meeresenge zwischen Spanien und Marokko Angriffe von Terroristen verhindern helfen. Dies würde dem Bericht zufolge auch bedeuten, dass die Boote für Kriegs- und Handelsschiffe Geleitschutz fahren würden.
Anfang März hatte die Natoauf Anfrage der USA entschieden, die Operation auch auf das westliche Mittelmeer auszuweiten. Mit der Ausweitung dürfen Soldaten jetzt auch an Bord verdächtiger Schiffe gehen und diese kontrollieren. Bislang konnten die im Mittelmeer stationierten Nato-Schiffe nur die Identifizierung von verdächtigen Schiffen verlangen. Beteiligt ist bereits jetzt die deutsche Fregatte „Augsburg“.
Die Operation „Active Endeavour“ (Aktive Anstrengung) wurde nach den Terroranschlägen in den USA im Oktober 2001 gestartet, um das Mittelmeer stärker zu überwachen. Seither wurden nach Angaben der Nato über 25.000 Schiffe kontrolliert.