: Kind zurück in Bremen
Der nach Tunesien entführte Junge ist wieder da
Der von seinem tunesischen Vater in dessen Heimat entführte Junge ist seit Sonntagabend wieder bei seiner Mutter in Bremen. Diese bedankte sich gestern bei ihren Anwälten sowie der Bundestagsabgeordneten Marieluise Beck, die sich für die Herausgabe des Dreijährigen eingesetzt und auf der Rückreise begleitet hatte. Beck berichtete, wie sie drei Monate versucht hatte, einen Kontakt zu dem Vater herzustellen.
Vermutlich hätte er sich auf Druck von Verwandten und Bekannten dafür entschieden, seinen Sohn zurückzugeben, so Beck. Der Mann hatte das Kind im August mit zu seiner Familie nach Tunesien genommen. Als die Mutter es wie verabredet abholen wollte, weigerte er sich.
Um solche Fälle zu verhindern, sagte Beck, müsse man verstärkt auf Länder einwirken, das internationale Abkommen zum Kindeswohl zu unterzeichnen. Sie gehe davon aus, dass die meisten arabischen Staaten dieses nicht tun würden. Deshalb fordere sie die Einrichtung eines ständigen Krisenstabs beim Auswärtigen Amt. Jährlich gebe es etwa 130 Entführungsfälle. AKG