: Das Recht auf Recht
Der „Hamburger Flüchtlingsfonds“ hilft MigrantInnen bei der Durchsetzung ihrer Rechte und stellt sich am 10. Mai mit dem Benefiz-Konzert „PLAY FOR ESCAPE“ im Thalia Theater vor
von MARCO CARINI
Sie alle sind in der Musikszene keine Unbekannten: der Hamburger Sänger Patrice, die Microphone Mafia aus Köln oder Kai Degenhardt, Sohn des schon fast legendären Liedermachers Franz-Josef Degenhardt. Am 10. Mai stehen sie nun – zusammen mit Nils Koppruch (Fink) und Ecki Heins (COW) – erstmals gemeinsam auf einer Bühne, um für ein Projekt zu werben, dass in Hamburg lebenden Flüchtlingen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte hilft. „Play for escape“ heißt der Titel ihres Benefizkonzerts am 10. Mai im Thalia Theater, mit dem die Musiker den „Hamburger Flüchtlingsfonds“ unterstützen wollen.
Der Fonds wurde im Dezember 2000 von MitarbeiterInnen des Flüchtlingsrats, des Hamburger Arbeitskreises Asyl, der Roten Hilfe, Woge e. V. und anderen in der Ausländerarbeit tätigen Gruppen gegründet. Sein erklärtes Ziel ist es, Flüchtlinge und MigrantInnen bei der Durchsetzung und Verteidigung eines sicheren Aufenthalts zu unterstützen.
Im Vordergrund steht dabei das Recht auf Recht: Da Flüchtlinge zumeist fast mittellos sind, bleibt ihnen die kostspielige juristische Durchsetzung ihrer wenigen Grundrechte fast immer versagt: Ohne Geld kein Anwalt, ohne Anwalt keine Chance auf Aufenthalt – so einfach funktioniert oft die Gleichung. Der Flüchtlingsfonds übernimmt nun, auf Antrag der AnwältInnen, bis zu 50 Prozent der Verfahrenskosten und sichert so den Betroffenen die Möglichkeit, ihr Recht einzuklagen.
Nach anderthalb Jahren Mitgliederwerbung – der Verein finanziert sich bislang ausschließlich über Beiträge – hat der Flüchtlingsfonds Mitte vergangenen Jahres seine finanzielle Unterstützungsarbeit aufgenommen. Mehr als ein Dutzend Verfahren konnten bislang bezuschusst und teilweise auch zu einem guten Ende gebracht werden. „Dieser Fonds ist notwendiger denn je“, weiß Dorothea Zirkel, Vorstandsmitglied des Hilfs-Vereins: „Unter dem neuen Senat hat die Willkür gegenüber Flüchtlingen noch einmal zugenommen. Ihre wenigen Rechte werden noch brutaler ausgehebelt.“
Um seine Arbeit auszuweiten, braucht der Flüchtlingsfonds dringend neue (Förder-)Mitglieder. „Mehr als 90 Prozent der eingenommenen Beiträge fließen direkt in die Unterstützung der Flüchtlinge“, beschreibt Zirkel die Vorteile des rein ehrenamtlich arbeitenden Vereins. Mit Hilfe von Patrice & Co soll nun der Fonds noch bekannter werden, damit neue Spenden fließen und noch mehr Hamburger die Arbeit des Vereins unterstützen.
PLAY FOR ESCAPE: Benefizkonzert für den Hamburger Flüchtlingsfonds, 10. Mai, 23 Uhr, 12 Euro. Infos unter: www.fluechtlingsfonds.de oder www.rock-links.de.