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Archiv-Artikel

Die Personalfrage als Perpetuum mobile

Die Besetzung der Kulturabteilungsleitung ist in der „Endphase“– nicht zum ersten Mal

Bremen hat einen neuen Kulturressort-Chef. Was nach dem Abschluss eines Stellenbesetzungsprozessesder Dimension „Warten auf Godot“ klingt, entpuppt sich durch den Zusatz „kommissarisch“ allerdings als Provisorium: Der neue vorläufige Kulturverwaltungschef heißt Hans-Joachim Manske, ist dienstältester Referatsleiter im Haus und laut Geschäftsverteilungsplan Nachrücker bei einer Vakanz auf dem Chef-Sessel.

Diese Vakanz währt bereits vier Jahre. Seit der Versetzung des damaligen Amtsinhabers Reinhard Strömer an die Hochschule gab es mehrere Anläufe, die Stelle neu zu vergeben. Auf die jüngste Ausschreibung haben sich immerhin 103 BewerberInnen gemeldet. Kompliziert wird das Verfahren offenbar durch die im Raum stehende Befürchtung, nicht berücksichtigte KandidatInnen könnten Konkurrenzklagen einreichen.

So etwas kennt man im Haus, sei es seinerzeit bei der Besetzung der Leitung des Staatsarchivs als nachgeordneter Dienststelle des Ressorts oder durch die Klage eines aus Berlin importierten kommissarischen Verwaltungsleiters des Ressorts, der seine besoldungsadäquate Weiterbeschäftigung einforderte. Staatsrätin Carmen Emigholz (SPD) hat bei ihrem Amtsantritt ein – gelinde gesagt – verfahrenes Verfahren vorgefunden. Ein Jahr später hat sie die neue Ausschreibung immerhin so weit vorangebracht, dass es im Juli eine „Endauswahl“ von fünf KandidatInnen gab.

Derzeit befinde man sich jedoch nach wie vor in der Endphase, sagt Ressortsprecher Heiner Stahn. Konkretere Angaben seien angesichts des „schwebenden Verfahrens“ nicht möglich. Die Besetzung des Chefpostens ist eng an die seit 12 Jahren betriebene Reorganisation der Kulturverwaltung gekoppelt. Da sich Kultursenator Jens Böhrnsen (SPD) und der Ressort-Personalrat bereits auf die Rückführungsmodalitäten der früher eigenständigen „kultur management bremen“ – jetzt „Kultureinrichtungsförderung“ – in die Behörde geeinigt hätten, ist laut Stahn der Abschluss nun zu terminieren: 2010 soll das Mammutwerk vollbracht sein. Derzeit würden mit allen Mitarbeitern Einzelgespräche zur Klärung künftiger Stellenbeschreibungen geführt. Henning Bleyl