Weißes Pulver stoppt Briefe

In der Region Hannover bleiben seit Dienstag 900.000 Briefe wegen Milzbranalarm liegen

dpa ■ Der Fund von zwei verdächtigen Briefen mit weißem Pulver im Post-Verteilzentrum in Pattensen bei Hannover hat am Mittwoch die Post-Zustellung erheblich verzögert. 900.000 Sendungen werden zur Sicherheit liegen bleiben, bis am Donnerstag erste Untersuchungsergebnisse Aufschluss über die Substanz geben. „Wir gehen mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um einen Scherz handelt.“ Nach dpa-Informationen gibt es bei der Post die Vermutung, dass die verdächtigen Briefe eine Reaktion auf die Reduzierung der Zahl der Briefkästen seit Montag sein könnte.

Ein Mitarbeiter im Postverteil-Zentrum hatte am Dienstagabend einen verdächtigen Brief entdeckt, aus dem weißes Pulver rieselte. Das Gebäude mit rund 170 Mitarbeitern sei daraufhin geräumt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr fand später einen zweiten verdächtigen Brief in der Verteilanlage. Mindestens sechs Postangestellte, die mit den Sendungen in Berührung gekommen waren, mussten duschen und Klamotten wechseln.

Die Verteilung der anderen Post wird seither über die Zentren in Braunschweig, Celle und Göttingen abgewickelt, so ein Post-Sprecher. In vergleichbaren Fällen wurden in Deutschland bislang nie Milzbranderreger festgestellt.