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Archiv-Artikel

die anderen über den biermarkt

Die Frankfurter Märkische Oderzeitung kommentiert den Biermarkt: Aus einem Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland von 146 Liter Bier im Jahr wurden innerhalb von 20 Jahren 121 Liter. Die Zahl der Brauereien aber nahm nicht ab. Die Folge war ein Preiskrieg, der etwa für den aufgeblähten Konzern Brau und Brunnen tiefrote Zahlen bedeutete. So wollten besonders ausländische Konzerne endlich auch in Deutschland zuschlagen. Der Einbruch der Globalisierung hat offenbar der Oetker-Biersparte mit ihrer Vorzeigemarke Radeberger nicht geschmeckt. Weshalb man nun der HypoVereinsbank, die Brau und Brunnen lange wie sauer Bier anbot, die Anteile abkaufte. Was Oetker noch mit der stolzen Mitteilung verband, das sei ein klares Signal gegen das Vordringen der Ausländer.

Die Dresdner Sächsische Zeitung meint dazu: Müssen die sächsischen Traditionsmarken, die Beschäftigten und Sachsens Biertrinker nun zittern? Wohl nicht. Da kann ein weiteres Marken-Dornröschen aus dem Schönheitsschlaf geweckt werden, wie das Oetker schon mit Radeberger geschafft hat. Und in Görlitz oder Dresden lässt sich bekanntlich nach wie vor billiger produzieren als etwa im westfälischen Dortmund. Deswegen dürften die sächsischen Standorte eher vom Produktionsverbund wachsender Konzerne profitieren.