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Archiv-Artikel

Noch ist das Feuer friedlich

Tango tanzen in Oldenburg heißt Tanzen im Paradies der Eintracht

Von HB

Seit fünf Jahren kann man in Oldenburg argentinischen Tango tanzen. Seit dem Umzug des früheren Treffpunkts „Alluvium“ ins Jugendzentrum „Cadillac“ toben sich die argentinophilen Oldenburger in der Kulturetage aus.

Auf rund 150 Aktive wird die örtliche Szene geschätzt, die Hälfte davon kommt regelmäßig zu den Mittwochs- und Samstagstreffs in der Kulturetage. Dort bleiben sie keineswegs unter sich: Die „Tangueros“ (und -„ras“) reisen auch von Groningen, Hannover und Bremen an. Seit einem knappen Jahr verdichtet sich die lokale Tangotanzfläche – und profitiert dabei möglicherweise von den Krisen in Hannover und Bremen.

Die dortigen Tangoszenen neigen zunehmend zur Zersplitterung. Gut gepflegte Feindschaften erzwingen die Gründung immer neuer Tanztreffs, damit sich die Fraktionen aus dem Weg gehen können – da bleiben für die einzelnen Lokalitäten oft zu wenige BesucherInnen übrig. In Bremen hat zuletzt das „La Sita“ in der Grundstraße die Reihe der Schließungen (Carré, Media Luna, Tanguero) verlängert.

Ein Schicksal, von dem Oldenburg bisher verschont blieb. Mit der Zahl der Aktiven wächst zwar auch hier das Zersplitterungspotenzial, aber noch ist die Kulturetage der einzige Schauplatz der Tangoleidenschaft – die sich natürlich auch an der Hunte irgendwann ihre feurig-destruktive Bahn brechen muss. HB

Offene Tanzgelegenheit (Beitrag: 2,50 Euro): mittwochs ab 20.30 Uhr und jeden zweiten Samstag im Monat ab 21 Uhr in der Oldenburger Kulturetage (Bahnhofstraße 11)